Holly

Holly

01.10.2023

Holly Gibney, steckt in einer Lebenskrise, als sie einen Anruf erhält, der ihr Leben auf den Kopf stellt. Eine verzweifelte Mutter bittet sie, nach ihrer verschwundenen Tochter Bonnie zu suchen, da die Polizei untätig bleibt. Holly zögert zunächst, den Auftrag anzunehmen, da sie gerade den Verlust ihrer Mutter durch Covid-19 verkraften muss und ihr Partner in der Detektei in Quarantäne ist. Doch sie kann ihrer Berufung nicht widerstehen. Was folgt, ist eine fesselnde Geschichte, die Holly zu einer Liste ungelöster Vermisstenfälle führt, die alle mit einem emeritierten Ernährungswissenschaftler namens »Mr. Meat« in Verbindung stehen. Hier zeigt sich Kings Fähigkeit, Spannung aufzubauen und den Leser in die düstere Welt seiner Figuren zu ziehen. Holly ist eine der liebevollsten Charaktere, die Stephen King je erschaffen hat. Ihre Tiefe und ihre inneren Konflikte machen sie zu einer äußerst sympathischen Hauptfigur. Auch die Geschwister Barbara und Jerome stehen kurz vor entscheidenden Wendungen in ihrem Leben. Jerome veröffentlicht seinen ersten Roman, und in dieser aufregenden Zeit lässt er es sich nicht nehmen, Holly zu unterstützen. Währenddessen ist Barbara vollkommen abgelenkt, da sie Gedichte schreibt und über den Umweg einer sich im Ruhestand befindenden Literaturprofessorin die Literatin Olivia findet, die sie auf ihrem Weg unterstützt. Dabei ahnt die junge Frau nicht, wie nah sie den Entführern kommt. Die Antagonisten in der Geschichte sind ebenso beeindruckend, denn sie sind nicht einfach nur böse, sondern vollkommen wahnsinnig. King versteht es, die Psyche seiner Figuren meisterhaft zu durchleuchten. Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass der Roman während der Corona-Pandemie spielt. Stephen King entschied sich bewusst dafür, diese Zeit nicht auszublenden, sondern sie in die Handlung einzubeziehen. Diese politische Dimension hat mir persönlich sehr gefallen. King setzt geschickt Seitenhiebe gegen Trump und thematisiert die verschiedenen Haltungen zur Pandemie, ohne dabei zu verunglimpfen. Die Darstellung der Trump-Anhänger und Coronaleugner wirkt authentisch und spiegelt die Realität wider. Insgesamt ist »Holly« ein weiteres beeindruckendes Werk von Stephen King, das sowohl in der Charakterzeichnung als auch in der Spannungsführung glänzt. Die wichtigen Wendungen im Leben von Barbara und Jerome verleihen der Geschichte zusätzliche Tiefe. Die politische Dimension macht den Roman zu einem zeitgenössischen Meisterwerk und zeigt, dass King nach über 40 Jahren im Geschäft immer noch ein Meister seines Fachs ist. Dieses Buch ist definitiv ein Muss für alle Fans des Autors und für Liebhaber spannender Thriller.

Ein Highlight!

01.10.2023

Das Buch beginnt direkt mit einem schockierenden Knaller, der einfach direkt Lust auf Mehr macht und beim Leser eine große Sogwirkung auslöst! In der Geschichte werden die düstersten menschlichen Abgründe thematisiert und bei manchen Szenen wird einem regelrecht übel, aber genau das macht doch auch einen guten Horrorroman aus, oder 😉 Die Protagonistin Holly ist wirklich super toll, ich mochte sie im Outsider schon total gerne aber hier gabs nochmal Sympathiepunkte obendrauf! Am Besten gefallen hat mir die Art und Weise wie Holly den Fall Stück für Stück löst und mit welchen Schritten sie den Täter ausfindig macht, einfach genial geschrieben 😍 Im Buch wird auch ziemlich viel Corona und Trump thematisiert, an menchen Stellen meiner Meinung nach etwas zu viel, aber darüber konnte man hinwegsehen 😊 Der Meister des Horrors hat es also wieder getan und ein absolutes Highlight geschrieben 🤩