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Oliver Hilmes

Schattenzeit

Deutschland 1943: Alltag und Abgründe

(5)
Hardcover
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SPIEGEL-Bestsellerautor Oliver Hilmes über Deutschland und die Deutschen im Jahr 1943 - zwischen Konzerten, Bombennächten und Staatsterror

Das Unheil nimmt seinen Lauf bei Kaffee und Kuchen. Der Krieg sei längst verloren, der »Führer« geisteskrank: Karlrobert Kreiten, 26 Jahre alt, ein hochbegabter Pianist mit goldener Zukunft, verliert im März 1943 ein unbedachtes Wort zu Gast bei einer Jugendfreundin seiner Mutter. Sechs Monate später stirbt er am Galgen.

Kreitens tragisches Schicksal steht im Mittelpunkt von Oliver Hilmes' grandios erzähltem Buch über Deutschland im Jahr 1943. Als bei Stalingrad eine ganze Armee vernichtet wird und Goebbels den totalen Krieg ausruft. Als die Kinder zur Sicherheit aufs Land gebracht werden und Millionen Deutsche ins Kino strömen, um Hans Albers als Münchhausen zu erleben. Als die Städte schon in Trümmern liegen, und noch immer getanzt wird. Als die NS-Vernichtungsmaschinerie auf Hochtouren läuft, die einen vom „Endsieg“ fantasieren und andere versuchen, sich der Diktatur entgegenzustellen. In einem Mosaik von Geschichten und Porträts, kunstvoll komponiert und glänzend recherchiert, lässt Hilmes das dramatische Jahr 1943 wieder lebendig werden.

»Selten passiert es in Zeiten von starker Abstumpfung und Reizüberflutung, beim Lesen noch so berührt zu werden.«

NDR Kultur (24. January 2023)

Hardcover mit Schutzumschlag, 304 Seiten, 13,5 x 21,5 cm, 10 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-8275-0159-2
Erschienen am  25. January 2023
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Fesselndes Mosaik

Von: Elke Heid-Paulus

26.04.2024

Florian Illies und Uwe Wittstock haben es getan, und auch von Oliver Hilmes gibt es mit „Berlin 1936“ bereits eine Veröffentlichung, die sich dieser Methode bedient, nämlich Ereignisse eines klar definierten Zeitraums nicht nur chronologisch zu erzählen, sondern auch durch zahlreiche Perspektivwechsel und Episoden Atmosphäre und Zeitgeist zu veranschaulichen. Doch im Unterschied zu den Vorgenannten richtet Hilmes seinen Blick auf ein individuelles Schicksal und stellt dieses ins Zentrum des erzählenden Sachbuchs „Schattenzeit. Deutschland 1943: Alltag und Abgründe“. Er erzählt von Karlrobert Kreiten, einem herausragenden Pianisten seiner Generation, gerade einmal siebenundzwanzig Jahre alt, der sich im Gespräch mit einer Freundin der Familie zu unbedachten Äußerungen zur politischen Lage hinreißen lässt. Diese denunziert ihn, Kreiten wird verhaftet, angeklagt, verurteilt und sechs Monate später in Plötzensee gehängt. Wer nun aber den Autor für die Konzentration auf diesen Fall kritisiert, sollte nicht vergessen, dass Kreiten kein Einzelfall ist, sondern stellvertretend für die namenlosen Gegner des Regimes steht, die ihre Überzeugung mit dem Leben bezahlen mussten. Neben zahllosen tragischen Ereignissen wirken einige der Episoden (wie z.B. die Beschreibung der Eröffnung von E. Ardens Schönheitssalon) fast schon banal, und ja, sie sind es auch. Aber sie haben durchaus ihre Berechtigung und den Platz in diesem Buch verdient, denn sie vermitteln in ihrer Gesamtheit ein Gefühl für die Atmosphäre und das, was den Alltag 1943 ausmacht. Ein fesselndes Mosaik, hervorragend recherchiert und aufbereitet, lebendig erzählt, berührend und passagenweise nur schwer zu ertragen. Ein wichtiges Zeitzeugnis, das ich allen Leserinnen und Lesern nachdrücklich empfehle.

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Schattenzeit

Von: Frau Lehmann liest

22.08.2023

Deutschland 1943. Terrorherrschaft. Krieg. Der junge Pianist Karlrobert Kreiten sitzt bei Kaffee und Kuchen zusammen mit einer Bekannten seiner Mutter. Ihre Hitlerhörigkeit reizt ihn zu der Äußerung, Hitler seie geistesgestört. Ein halbes Jahr später ist er tot. Erhängt. Schlaglichtartig beleuchtet Oliver Hilmes Schicksale und Ereignisse des Jahres, in dem Goebbels den totalen Krieg ausruft, in dem der Feuersturm Hamburg zerstört, der Kampf um Stalingrad das Ende des Dritten Reichs einläutet. Es ist inzwischen schon fast eine Mode, sich geschichtlich relevante Jahre herauszupicken und zu versuchen, mosaikartig über Ereignissplitter das Lebensgefühl wieder wachzurufen, quasi durchzuzappen. Keine trockenen endlosen geschichtlichen Abhandlungen, sondern Schicksale, Zitate, Einblicke in Gesellschaft, Mode, Kunst, Politik. Selten gelingt das so wie hier. Meistens gelingt es nämlich gar nicht, sondern ist nur spannend für Menschen mit einer geringen Aufmerksamkeitsspanne. Oliver Hilmes aber schafft es, die Mosaikteilchen zu einem Gesamtbild zusammenzustellen. Und so sitze ich nach Beenden des Buches hilflos weinend auf dem Sofa. Weinend um diesen jungen Künstler, der im Grunde noch ein Kind war und so grausam und sinnlos sterben musste. Es braucht mehr Bücher wie diese, mehr Erinnerung und Aufarbeitung dieser Zeit, gerade und besonders in den Schulen, mehr Bildung, um rechtes Gedankengut zu erkennen, damit in Deutschland nie wieder Nationalsozialisten an die Macht kommen.

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Vita

Oliver Hilmes, 1971 geboren, wurde in Zeitgeschichte promoviert und arbeitet als Kurator für die Stiftung Berliner Philharmoniker. Seine Bücher über widersprüchliche und faszinierende Frauen „Witwe im Wahn. Das Leben der Alma Mahler-Werfel“ (2004) und „Herrin des Hügels. Das Leben der Cosima Wagner“ (2007) wurden zu großen Verkaufserfolgen. 2011 folgte „Liszt. Biographie eines Superstars”, danach „Ludwig II. Der unzeitgemäße König” (2013) sowie „Berlin 1936. Sechzehn Tage im August“ (2016), das in viele Sprachen übersetzt und zum gefeierten Bestseller wurde. Zuletzt erschien “Das Verschwinden des Dr. Mühe. Eine Kriminalgeschichte aus dem Berlin der 30er Jahre” (2019).

Zum Autor

Events

07. Juni 2024

Oliver Hilmes zu Gast in Stralsund

19:00 Uhr | Stralsund | Lesungen
Oliver Hilmes
Schattenzeit | Berlin 1936

Links

Pressestimmen

»Wie ein literarischer Modellbauer rekonstruiert Oliver Hilmes aus Relikten des täglichen Lebens die Welt des deutschen Nationalsozialismus. […] Und dieses literarische Vorhaben gelingt ihm meisterhaft.«

Juli Zeh in Edle Federn, Pioneer Briefing (30. January 2023)

»Mit stilistischer Eleganz und einer staunenswerten Präzision in den Details, die sämtlich gut überliefert sind [...].«

DIE WELT (24. January 2023)

»Selten passiert es in Zeiten von starker Abstumpfung und Reizüberflutung, beim Lesen noch so berührt zu werden. Oliver Hilmes schafft das mühelos. Und lässt uns zum Schluss die Hoffnung, dass es nach Jahren der Katastrophen auch wieder besser werden kann.«

NDR Kultur, Annemarie Stoltenberg (06. February 2023)

»Hilmes hat gründlich recherchiert und erzählt sehr lebendig und farbig. [...] Ein Buch, dass von Anfang an fesselt.«

BR Klassik (24. January 2023)

»„Es ist populär geworden, Geschichte in Form von Geschichten zu erzählen […] Dem Bestsellerautor Oliver Hilmes, selbst Historiker, gelingt dieses Format vortrefflich.«

»Ein bewegendes Buch über das Jahr 1943 und den Pianisten Karlrobert Kreiten[...], den die Nazis wegen ›Wehrkraftzersetzung‹ hinrichten ließen. Neue Dokumente machen ›Schattenzeit‹ besonders wertvoll.«

Rheinische Post (10. February 2023)

Weitere Bücher des Autors