Nicht nur die jüngste MeToo Bewegung zeigt, dass die Debatten um die Gleichberechtigung der Frauen auch 2022 hochaktuell sind. Was alles nicht nur in unserem System schief läuft, machen neben Gloria Steinem, Roxane Gay, Ruth Bader Ginsburg oder Caroline Criado-Perez noch viele weitere Autor*innen aus dem btb Verlag deutlich. Sie erzählen von Sexualität und Frausein in der islamischen und orthodoxen Welt, vom Umgang mit dem Älterwerden, oder vom Leben freier und starker Frauen aus vergangenen Jahrhunderten.
»Ganz gleich, wie ich entscheide, ich werde verurteilt, wenn ich ein Kind bekomme, aber auch, wenn ich keines bekomme.«
Rose Napolitano weiß, was sie will. Sie ist eine erfolgreiche Professorin glücklich ohne Kind. Ihr Mann Luke hat ihr vor der Ehe versprochen, dass auch für ihn ein Kind nicht wichtig sei. Doch Luke hat seine Meinung geändert. Er will, dass sie Schwangerschafts-Vitamintabletten nimmt. Sie nimmt die Tabletten nicht. Es kommt zum Streit. Am Ende ist ihre Ehe ein Scherbenhaufen. Dann streiten die beiden wieder wegen der Vitamine. Dieses Mal nimmt der Streit einen anderen Verlauf - und damit auch Rose‘ Zukunft.
Wie bei einem Blick in ein Kaleidoskop erzählt der Roman neun Wege, wie das Leben von Rose verlaufen könnte - einer Frau, die vor einer Entscheidung steht, die ihr Leben für immer verändern wird.
»In einem intensiv klarsichtigen, ja investigativem, fesselnden, nachdenklich stimmenden Stil erstellt die Autorin feine und vielschichtige Flussrichtungen, die sich (…) zu einem dicken roten Faden zusammenführen und zusammenfassen lassen: einer Liebeserklärung ans Menschsein, ans Selbstbestimmtsein, ans Leben.« Leserstimme von MS
Mia, Anfang vierzig, hat den Job gekündigt, die Wohnung verkauft, und während andere Familien haben und Sommerhäuser kaufen, denkt sie während zahlloser schlafloser Nächte an Frauen – und das hat nichts mit Sex zu tun, sondern mit der Suche nach dem Sinn des Lebens! Ihres Lebens! Ihre Nachtfrauen – furchtlose Entdeckerinnen, begabte Schriftstellerinnen und leidenschaftliche Künstlerinnen – sind Schutzheilige, die sie um sich versammelt, um sich den Weg weisen zu lassen. Und eines Tages beschließt sie, Ernst zu machen, die Welt zu bereisen und den Spuren ihrer Nachtfrauen wirklich zu folgen – Karen Blixen nach Tansania, Sei Shōnagon nach Japan, vergessenen Renaissance-Malerinnen nach Florenz. Denn wenn diese Frauen es vor Hunderten von Jahren in die Welt geschafft haben, warum sollte Mia das dann nicht auch können?
Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2022 in der Kategorie Sachbuch/Essayistik
Hadija Haruna-Oelker, Journalistin, Politikwissenschaftlerin und Moderatorin beschäftigt sich seit langem mit Rassismus, Intersektionalität und Diskriminierung. Sie ist davon überzeugt, dass wir alle etwas von den Perspektiven anderer in uns tragen. Dass wir voneinander lernen können. Und einander zuhören sollten. In ihrem Buch erzählt sie ihre persönliche Geschichte und verbindet sie mit gesellschaftspolitischem Nachdenken. Sie erzählt von der Wahrnehmung von Differenzen, von Verbündetsein, Perspektivwechseln, Empowerment und von der Schönheit, die in unseren Unterschieden liegt.
Ein hochaktuelles Buch, das drängende gesellschaftspolitische Fragen stellt und Visionen davon entwickelt, wie wir Gelerntes verlernen und Miteinander anders denken können: indem wir einander Räume schaffen, Sprache finden, mit Offenheit und Neugier begegnen.
»Dieses Buch ist voller Wissen, behutsam und klar in seiner Botschaft. Man selbst ist nach dem Lesen garantiert klüger. Wenn Hadija Haruna-Oelker es nicht schafft, von der Schönheit der Differenz zu überzeugen, dann weiß ich nicht, wer es sonst könnte.«
Alice Hasters (15. Februar 2022)
Diese Frauen kämpfen, diese Frauen geben nicht auf. Diese Frauen sind unsere Gegenwart: arm, reich, schwarz, weiß, sie sind Ehefrauen, Mütter, Wissenschaftlerinnen, Nachbarinnen, Verbrecherinnen, Liebende, Mächtige, von Gewalt Heimgesuchte. Das Schwesternpaar, das seit ihrer gemeinsamen Entführung als Kinder unzertrennlich ist. Die Frau, die mit einem Zwilling verheiratet ist, der manchmal von dessen Bruder ersetzt wird. Die Stripperin, die aufs College geht, und die schwarze Ingenieurin, die ihre Vergangenheit nicht vergessen kann: Sie alle sind gleichzeitig zu viel und zu wenig. Wir sind wie sie und geben nicht auf.
»Für Ambivalenzen gibt es nicht viel Raum, entweder schwarz oder weiß, heiß oder kalt. Manches wirkt stereotyp, anderes unheimlich echt. „Wenn man es lang genug erträgt kann man sich an fast alles gewöhnen“, schreibt Gay. Davon erzählen ihre Geschichten im Kern. Mal auf faszinierend grelle Weise, mal märchenhaft allegorisch, mal plump. Immer aber: hart und wahr.«
Shirin Sojitrawalla, Deutschlandfunk "Büchermarkt" (22. November 2021)
Wie kann man die Geschichte des eigenen Körpers erzählen, in Gesundheit, Krankheit, Mutterschaft? Wie kann man diese Geschichte als Frau erzählen, noch dazu als Frau in Irland? Mit diesen mutigen und starken Texten tut Sinéad Gleeson genau das.
Das ganze Leben ist in diesem Buch: von der Geburt zur ersten Liebe, von Schwangerschaft zu Muttersein, bedrohlicher Krankheit, Alter und Tod. Sinéad Gleeson nimmt uns mit auf eine Reise, die zugleich sehr persönlich und zutiefst universell ist.
Ein radikal aufrichtiges Debüt. Der Nummer-1-Bestseller aus Irland: Emilie Pine spricht wie niemand sonst darüber, was es heißt, im 21. Jahrhundert eine Frau zu sein. Es ist das Buch einer ganzen Generation. Ein Buch über Geburt und Tod, sexuelle Gewalt und Gewalt gegen sich selbst, weiblichen Schmerz, Trauer und Infertilität. Es ist ein Buch über den alkoholkranken Vater, über Tabus des weiblichen Körpers. Und es ist trotz allem ein Buch über Freude, Befriedigung und Glück – unbändig, mutig, und absolut außergewöhnlich erzählt.
»Emilie Pine hat mit ›Botschaften an mich selbst‹ ein selten ehrliches Buch über das schmerzliche Leben einer Frau geschrieben.«
NZZ am Sonntag, Bücher am Sonntag (28. Februar 2021)
»Eine Ausnahmeerscheinung, ikonisch, klug, unabhängig.« FAZ
Sie ist eine der größten Kultfiguren des Feminismus. Vorbild für Frauen seit mehr als fünf Jahrzehnten. Bis heute setzt sich Gloria Steinem leidenschaftlich dafür ein, dass die Stimmen von Frauen gehört werden - sei es in der #metoo-Debatte oder beim Women's March in Washington. In ihren Memoiren blickt die Tochter eines durch die Lande tingelnden Antiquitätenhändlers zurück auf ein ereignisreiches Leben. Ein Leben, das weder Rast noch Ruhe kannte und in dem die Hoffnung auf ein gerechteres Miteinander von Männern und Frauen nie erlosch. Mitreißend beschreibt Gloria Steinem, wie sie zu einer der »coolsten« Frauenrechtlerinnen wurde, der es nie nur um Feminismus ging, sondern um soziale Gerechtigkeit.
»Vorreiterin. Heldin. Wonderwoman.« (ttt) Ruth Bader Ginsburg hat die Welt verändert. Ihr Gesicht prangt auf T-Shirts, ihre mutige Haltung inspiriert Menschen aller Generationen. Die zierliche Richterin am Obersten Gerichtshof der USA war moralischer Kompass und feministische Ikone der Millennials - geschätzt, mitunter auch gefürchtet für ihren messerscharfen Verstand, ihren Witz und ihren Kampfgeist. Zeit ihres Lebens hat sie unbeirrt für Gerechtigkeit gekämpft. Im Alter von 87 Jahren ist sie am 18. September 2020 in Washington einem Krebsleiden erlegen. Ihre Botschaft aber hallt nach. »I dissent - Ich widerspreche.« Diese Worte haben sie berühmt gemacht.
1956 begann RBG, wie viele sie heute nennen, ihr Jurastudium an der Eliteuniversität Harvard - als eine von nur neun Frauen unter 500 Männern. Sie wurde eine der ersten Jura-Professorinnen in der USA und erkämpfte in den 1970er-Jahren gegen alle Widerstände bahnbrechende Gerichtsurteile zur Gleichstellung der Geschlechter. 1993 ernannte Präsident Clinton sie zur Richterin am Supreme Court, die zweite Frau überhaupt am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten. Seitdem wurde sie wie ein Popstar gefeiert. »Ein Leuchtfeuer des Rechts« (DIE ZEIT).
Ein kraftvolles und provokantes Plädoyer für Veränderung!
Unsere Welt ist von Männern für Männer gemacht und tendiert dazu, die Hälfte der Bevölkerung zu ignorieren. Caroline Criado-Perez erklärt, wie dieses System funktioniert. Sie legt die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Erhebung wissenschaftlicher Daten offen. Die so entstandene Wissenslücke liegt der kontinuierlichen und systematischen Diskriminierung von Frauen zugrunde und erzeugt eine unsichtbare Verzerrung, die sich stark auf das Leben von Frauen auswirkt. Kraftvoll und provokant plädiert Criado-Perez für einen Wandel dieses Systems und lässt uns die Welt mit neuen Augen sehen.
»Es geht um vermeintlich banale Dinge, die jedoch Frauen auf der ganzen Welt benachteiligen: etwa das Fehlen von sicheren Herden in Küchen, der mangelnde Zugang zu Toiletten, die Temperatur in Büroräumen, die Erprobung von Medikamenten vorwiegend an Männern. Das Buch von Caroline Criado-Perez enthält viele Daten und ist gleichwohl ein Pageturner.«
Aus der Jurybegründung zum NDR Kultur Sachbuchpreis 2020 (17. November 2020)