Lesen gegen Rassismus

Die Penguin Random House Verlagsgruppe positioniert sich klar gegen Rassismus und Diskriminierung – bei unseren Inhalten, Autor*innen und unseren Mitarbeiter*innen. Wir wollen deshalb jenen Stimmen zuhören, die so häufig marginalisiert werden.

Die Mitarbeiter*innen der Verlagsgruppe haben sich deshalb entschieden, Bücher sprechen zu lassen. Über ihre Social Media Kanäle teilt die Verlagsgruppe unter #LesengegenRassismus Leseempfehlungen von Kolleg*innen zu Büchern, die sie beeinflusst, bewegt, schockiert oder inspiriert haben. Diese Empfehlungen sollen helfen, den eigenen Horizont zu erweitern oder sich weiterzubilden.

Buchempfehlungen

Thomas Rathnow empfiehlt Barracoon. Die Geschichte des letzten amerikanischen Sklaven von Zora Neale Hurston:

Hurston (1891-1960) ist die große Klassikerin der afroamerikanischen Literatur. Neben einer Reihe bedeutender Romane verfasste sie auch ein wichtiges biografisches Zeugnis, in dem sie Oluale Kossola eine Stimme verlieh. Kossola wurde in Afrika geboren, gewaltsam in die USA verschleppt und dort versklavt. Hurston schrieb seine Geschichte in den 20er Jahren auf – sie wurde aber erst vor kurzem veröffentlicht. Dieses einzigartige Dokument gibt tiefe Einblicke in Unterdrückungsmechanismen, deren Folgen bis heute wirken.

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Britta Egetemeier empfiehlt Friday Black von Nana Kwame Adjei-Brenyah:

Wenn er eine Krawatte und gute Schuhe trug, immerfort lächelte, in Zimmerlautstärke sprach und die Hände eng und ruhig am Körper herabhängen ließ, konnte er seine Schwarzheit auf 4.0 verringern.“ Die Storys von Nana Kwame Adjei-Brenyah, der als Sohn ghanaischer Eltern 1990 in den USA geboren wurde, sind drastisch und drängend, mal grell realistisch, mal fantastisch erfinderisch. Wie fühlt es sich an, im heutigen Amerika jung und schwarz zu sein? FRIDAY BLACK zu lesen, lässt einen sehr nah dran sein.

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Regina Kammerer empfiehlt How To Be an Antiracist von Ibram X. Kendi:

Es reicht nicht, kein Rassist zu sein. Veränderung braucht mehr. Einmischung, Engagement, Information. Wer HOW TO BE AN ANTIRACIST von Ibram X. Kendi liest, bekommt eine Vorstellung davon, wie verheerend die Lage immer noch ist. Ich empfehle dieses Buch aus tiefstem Herzen. Es ist brillant – und gilt nicht nur für die Verhältnisse in den USA. Auf Deutsch erscheint es demnächst bei btb. Wer will, kann dem amerikanischen Historiker bereits jetzt auf diversen Social Media Kanälen folgen. Dort ebenfalls zu finden: eine „Antiracist Reading List“, die Kendi für die New York Times zusammengestellt hat.

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Julia Kompe empfiehlt Me and White Supremacy von Layla Saad

Wir sind stolz darauf, diesen wichtigen Titel in unserem Programm zu haben, in dem Layla F. Saad ihren Leser*innen viele unbequeme Fragen stellt und schonungslos und deutlich benennt, wie oft wir uns alle tatsächlich zu Komplizen des Rassismus machen. Saad zwingt uns nicht nur, unsere eigenen Privilegien kritisch zu reflektieren, sondern fordert uns in zahlreichen praktischen Übungen auch dazu auf, unsere rassistischen Verhaltensweisen und Denkmuster Schritt für Schritt zu hinterfragen und aktiv zu entlernen. Die Lektüre dieses Buches ist vielleicht nicht immer einfach, aber sie ist dringend notwendig. Denn wer Layla F. Saads 28-tägiges Anti-Rassismus-Programm absolviert, wird sein Leben und die Welt zum Besseren verändern.



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Mit der weltweit erfolgreichen Instagram Challenge #meandwhitesupremacy rief Online-Aktivistin Layla F. Saad ihre Follower im Jahr 2018 dazu auf, sich ganz bewusst mit der eigenen unkritischen Verinnerlichung vorherrschender rassistischer Ideen und Strukturen zu beschäftigen. Das daraus hervorgegangene Online-Workbook wurde in kurzer Zeit über 90.000 Mal heruntergeladen und daraufhin von Saad zu „Me and White Supremacy“ erweitert. Ihr Buch wurde ein internationaler Bestseller und im März 2021 für die British Book Awards nominiert.

Susanne Krebs empfiehlt The Hate U Give von Angie Thomas:

Dass Angie Thomas' wegweisender Jugendroman über rassistische Gewalt in diesen Wochen schockierend aktuell ist, liegt auf der Hand. Geht es doch darum, dass in ihm die 16-jährige Starr miterleben muss, wie ihr Kindheitsfreund Khalil – aufgewachsen im selben schwarzen Viertel wie sie – vor ihren Augen von einem Polizisten erschossen wird. Mir hat das Buch, als ich es vor ein paar Jahren zum ersten Mal gelesen habe, in vielfacher Hinsicht neue Perspektiven gezeigt, und deshalb möchte ich es auch heute wieder und immer wieder zur Lektüre empfehlen. „The Hate U Give“ hat mir mit überwältigender Authentizität den Blick eröffnet in eine Lebenswelt, die ich so nicht kannte, und in rassistische Gewaltstrukturen, die dennoch unser aller Leben prägen. Das große Verdienst von Angie Thomas ist, dass sie uns Lesende so unmittelbar und mit jeder Faser mit Starr verbindet, dass der Lerneffekt riesig ist. Dass man mit ihr fühlt, Gerechtigkeit sucht, Gewalt und Hass differenziert von vielen Seiten sieht – und dass man sogar, wenn man glaubt, man hätte verstanden, begreift, dass man noch nicht verstanden hat, weil es nicht um schnelles Mitgefühl geht, sondern wirklich wirklich ums Zuhören.

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