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Rezension zu
Jetzt ist alles, was wir haben

Damals und heute....tiefgründig und emotional

Von: Nicole
25.11.2018

Ich habe von dem Buch ein paar Rezensionen gelesen und dann den Klappentext und wurde so richtig neugierig. Ich mag gerne Jugendbücher, die sich um sensible Themen drehen. Diese Geschichte hat alles was ich liebe, Drama, Liebe, Spannung und am meistens hat mir hier die Art gefallen, wie die Geschichte erzählt wird. Vergangenheit trifft auf Gegenwart. Ich danke dem cbj-Verlag und dem Bloggerportal für das kostenlose Rezensionsexemplar. Das Cover finde ich sehr schön. Dezent und zurückhaltend, was aber auch zur Geschichte und zur Protagonistin passt. BEWERTUNG: Erstmal sei hier erwähnt, dass es sich bei dem Buch, um ein Jugendbuch handelt. Es gibt keine explizite Szenen und ist tatsächlich so geschrieben, dass es auch von Teenager ab 14 Jahren gelesen werden kann. Trotzdem hat mich das Buch berührt und ist mir sehr nahe gegangen. Es handelt um das Thema körperlicher Missbrauch im Elternhaus und während des Lesens ist man wirklich erschüttert, wie ein Vater so sein kann und eine Mutter so ignorant. Hadley stammt aus einem gut situierten Elternhaus. Was dem Leser zeigen soll, dass es überall passieren kann. Nicht nur in sozial ärmeren Schichten, wie oft angenommen wird. Die Liebesgeschichte, die sich durch die komplette Geschichte zieht, ist wirklich süß und Hadley kann sich glücklich schätzen, jemanden wie Charlie gefunden zu haben. Er steht zu ihr und ermutigt sie, etwas zu unternehmen. Doch Hadley kann nicht, denn sie muss an ihre Schwester denken und diese darf auf keinen Fall das gleiche erleben, wie sie. Ein Buch für alle Opfer, um ihnen klar zu machen, dass es immer einen Ausweg gibt, dass man sich nur trauen muss, etwas zu sagen und auf keinen Fall schweigen sollte. Vielleicht ist es aber auch eine Geschichte für alle die, die Gelegenheit zu helfen, verpasst haben und sie dazu auffordert, das nächste Mal genauer hin zu sehen. Alle Lehrer ahnten etwas und konnten doch nichts machen, weil sie selber sehr eingeschüchtert von Hadleys Vater waren. Allerdings hätte es bestimmt einen Weg gegeben, aber den zu gehen, kann natürlich viel Ärger bedeuten. PROTAGONISTEN: Hadley war ein wirklich starkes Mädchen. Sie musste auf sich selber aufpassen und dann hat sie sich auch noch dazu entschieden, ihre Schwester zu schützen. Das bedeutet, sie hatte mit 17 Jahren eine größere Verantwortung, wie manch Erwachsener, sie je gehabt hat. Denn den Vater zufrieden zu stellen, Lila vor seiner Gewalt zu schützen und sich selber nicht verlieren, bedeutet weitaus mehr, als man sich vorstellen kann. Sie musste gut in der Schule sein, sie musste ausgezeichnet im Sport sein, sie musste zu Hause perfekt sein und sie musste sich heimlich mit ihrem Freund treffen. Ich mag es mir gar nicht ausmalen, was dies für sie bedeutet hat. Man kann sie eigentlich nur bewundern. Ihr Liebe zu ihrer Schwester war so groß. Man glaubt kaum, dass sie überhaupt soviel Liebe in sich trug, wo sie doch kaum eine erfahren hat. Irgendwann kann sie jedoch nicht mehr und dann passiert das große Unglück und Hadley weiß nicht, ob sie je wieder dort weitermachen kann, wo sie aufgehört hat. Es beginnt eine schwere Zeit und sie muss sich entscheiden. Leben für Lila und Charlie oder aufgeben, weil es das Leben nicht wert ist? Charlie ist eigentlich bekannt für seine Mädelsgeschichten, aber als er Hadley endlich näher kommt, sind die alle vergessen. Er hat selber mit eigenen Problemen zu kämpfen und steht trotzdem immer hinter seiner Freundin. Die Geschichte zwischen den beiden ist etwas ganz Besonderes. Ich mochte Charlie sehr gerne. Er wusste genau, wie er mit Hadley umgehen musste. Er kam auch relativ schnell hinter ihr Geheimnis und war der einzige, der sie dazu ermutigte, etwas zu unternehmen. Doch leider war dies nicht so leicht, wie er glaubte und beinahe wäre es zu spät gewesen. Auch die anderen Charaktere habe ich in mein Herz geschlossen. Hadleys beiden Freunde, Noah und Meghan, waren toll. Vor allem Noah wusste irgendwie immer, wie es Hadley ging. Er hätte alles für sie getan und war ein wirklicher Freund. Lila, die kleine Schwester war eine Frohnatur. Ein selbstbewusstes und fröhliches kleines Mädchen mit 10 Jahren, die bisher ihren Lebensmut und ihre Unbeschwertheit, dank ihrer Schwester, noch nicht verloren hat. SCHREIBSTIL: Jetzt ist alles, was wir haben ist leicht und flüssig zu lesen. Man kann sich sehr gut in der Geschichte verlieren und leidet mit den beiden Schwestern mit. Vor alle Hadley tut mir wahnsinnig leid und am liebsten hätte ich sie beschützt und ihr gesagt, was sie tun soll. Auch die Umgebung kann man sich bildlich vorstellen und was mir am meisten gefallen hat, waren die 2 Geschichten in einem Buch. Das Damals und das Heute. Es handelt sich um keine große Zeitspanne. Das Damals war ein paar Monate vor der Katastrophe, das Jetzt kurz nach der Katastrophe. Trotzdem sind es zwei verschieden Geschichten und ich habe mich immer auf ein neues Kapitel gefreut. Jetzt ist alles, was wir haben wird in der Ich-Perspektive aus Hadleys Sicht erzählt, was mir sowieso immer am liebsten ist. Dadurch konnte man sich sehr gut in das Mädchen hinein versetzten und verstand zu jeder Zeit, wie sie sich fühlte und warum sie manchmal etwas verschlossen war und nicht ganz die Wahrheit sagte. Auch die Gefühle ihrer Mutter gegenüber konnte man so viel besser nachvollziehen. EMPFEHLUNG: Jetzt ist alles, was wir haben kann ich allen empfehlen (nicht nur Jugendlichen), die gerne Geschichten mit einem ernsten Hintergrund lesen. Auch alle, die eine Liebesgeschichte in ihren Büchern brauchen, sind hier genau richtig und jeder der selber betroffen ist, sollte dieses Buch lesen und ich hoffe, dass sich einige junge Menschen, nach diesem Buch, öffnen können. Ich wünsche ihnen, dass sie es schaffen, sich jemandem anzuvertrauen und sie sollten immer daran denken, dass nicht sie die schlechten sind, sondern diejenigen die ihnen weh tun und Schaden zufügen. Sollte es nur einer schaffen, aufgrund dieser Geschichte, seinen Frieden zu finden, dann war dieses Buch schon erfolgreich. Ich gebe, jetzt ist alles, was wir haben, 5 von 5 Sterne, weil ich es gerne gelesen habe, weil es mich berührt hat und mich wieder einmal darin erinnert hat, dass nicht alle Kinder und Jugendliche glücklich aufwachsen. Oftmals vergisst man das im Alltag. Eine tolle Geschichte über Familie, Missbrauch, Geschwisterliebe, Verantwortung, die erste große Liebe, die genau zur richtigen Zeit kam und Zusammenhalt.

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