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Rezension zu
Traum des Lebens

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Traum des Lebens

Von: Bücherserien.de
23.12.2018

Die Sowjetunion im Jahr 1968. Der Kalte Krieg ist in vollem Gange und hat inzwischen auch Leningrad erreicht. Alexander Karpenkos Vater ist ein Hafenarbeiter und wahrlich kein Freund des sowjetischen Systems. Als dieser eine Gewerkschaft formieren will, um die Situation der Arbeiter zu verbessern, erliegt er einem Mordanschlag des KGB. Von einer Sekunde auf die andere gerät das Leben von Alexander aus den Fugen. Seine Mutter Elena wird immer wieder vom Statthalter des KGB drangsaliert, sodass Mutter und Sohn nur einen Ausweg sehen: die Flucht. Mit Hilfe von Alexanders Onkel Kolja gelingt es ihm und seiner Mutter, der Sowjetunion den Rücken zu kehren. Zwei Schiffe stehen am Hafen bereit, sie in die freie Welt führen können. Doch welche Alternative sollen sie wählen? Ein Frachter steuert die USA an, der andere geht nach Großbritannien. Ein Münzwurf entscheidet über das Schicksal der Karpenkos. Kritik zum Roman „Traum des Lebens“: Jeffrey Archer ist ein alter Hase im Literaturgeschäft. In Deutschland war er in den letzten Jahren vor allem mit seiner Clifton-Saga sehr erfolgreich. Mit „Traum des Lebens“ liegt nunmehr, relativ schnell nach der englischsprachigen Originalfassung, die deutsche Übersetzung vor. Und die Grundidee, die diesem rund siebenhundert Seiten starken Wälzer zu Grunde liegt, kann durchaus als innovativ und genial angesehen werden, denn der Leser erlebt mit, wie sich beide Alternativen auswirken, die durch den Münzwurf für Alexander und seine Mutter entstanden sind. Soll heißen, im Wechsel erfährt man, wie sich ihre Lebensgeschichte in den USA entwickelt und dann wieder, was passiert wäre, wenn sich die Münze für Großbritannien entschieden hätte. Für manch einen Leser mag dies anfangs verwirrend sein, doch lässt man sich einmal auf diese Idee ein, stellt man schnell fest, dass der Plot von „Traum des Lebens“ einen besonderen Reiz bekommt. Wer bereits einen Roman von Jeffrey Archer gelesen hat, wird sich in diesem Werk schnell zurechtfinden. Der britische Schriftsteller lässt den Leser an den folgenden dreißig Jahren teilhaben. Das alles liest sich sehr gefällig, da der Autor einen durchaus packenden und einnehmenden Erzählstil hat. So erlebt man mit, wie sich Alexander in den USA in einer Bank hocharbeitet, während er in England in die Politik geht. Aufgrund des Backgrounds der Figuren ähneln sich beide Handlungsstränge, was im Verlauf der doch recht ausufernden Handlung dazu führt, dass es Passagen gibt, in denen das Leserinteresse etwas abschwächt. Hinzu kommt, dass es eine Schwäche von Jeffrey Archer ist, eher eindimensionale Charaktere zu erschaffen. Die klassische Gut-und Böse-Trennung kommt hier voll zum Einsatz und verhindert ebenfalls, dass der Roman an manchen Stellen den Leser überrascht. Natürlich macht Wladimir, ein Freund Alexanders, der maßgeblich am Verrat an dessen Vater beteiligt war, eine große Karriere. Das ist nicht unrealistisch, nur ist es in Bezug auf die Romanhandlung sehr vorhersehbar, sodass dadurch einiges an Lesevergnügen herausgenommen wird. Wer die Clifton-Saga von Jeffrey Archer mochte, wird wahrscheinlich auch an „Traum des Lebens“ gefallen finden. In der Gesamtsumme reicht der Roman aber nicht an die bereits angesprochene Reihe heran. Wegen der wirklich hervorragenden Idee, zwei Seiten der gleichen Geschichte zu erzählen, lohnt es sich jedoch, auch diesem Unterhaltungsroman eine Chance zu geben.

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