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Rezension zu
Kleine große Schritte

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Jodi Picoult hält uns einen Spiegel vor!

Von: bookishhearts
29.12.2018

Mit "Kleine große Schritte" ist Jodi Picoult einmal mehr ein Meisterwerk der zum Nachdenken anregenden Literatur gelungen. In diesem Roman widmet die Autorin sich dem alltäglichen Rassismus, den wir bewusst oder unbewusst ausleben. Versinnbildlicht wird dies durch die Afroamerikanerin Ruth Jefferson. Die Handlung könnte aber im Grunde in jedem x-beliebigen Land spielen und die das "Opfer" könnten Einwanderer oder Flüchtlinge sein. Ruth Jefferson arbeitet bereits seit Jahren auf einer Säuglingsstation, als ein Elternpaar plötzlich verlangt, dass sie nicht ihre neugeborenen Sohn berühren darf weil sie farbig ist. Die Klinikleitung gibt der Aufforderung der Eltern nach. Und dann kommt es zu einer Notsituation: Ruth ist alleine auf der Station, als das Baby aufhört zu atmen. Ruth widersetzt sich daraufhin der Anweisung und versucht das Baby vergeblich zu retten. Die Eltern des Jungen klagen sie daraufhin an den Tod des Babys verschuldet zu haben. Der Roman begleitet die Geschehnisse rund um die Notfallsituation und des anschließenden Prozesses, der sowohl für die Haupt-, als auch für die Nebenfiguren mit vielen Emotionen verbunden ist. Dabei wird die Handlung immer wieder wechselt aus unterschiedlichen Perspektiven, u.a. von Ruth, ihrem Sohn, ihrer Verteidigerin und den Eltern des Jungen. Dadurch erhält man einen sehr guten Einblick in die Gedankenwelten der Figuren und die Geschehnisse werden aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Jodi Picoult gelingt es die unterschiedlichen Perspektiven nahezu wertfrei wiederzuspiegeln und ihnen dabei auf bemerkenswerte Weise dennoch ihre jeweilige Berechtigung zu geben. Die Handlung beleuchtet die Auswirkungen der persönlichen Einstellungen der Figuren und zeigt, dass das Leben nicht nur schwarz und weiß ist. Sie hält einem beim Lesen einen Spiegel vor Augen und regt zum Nachdenken über die persönliche Einstellung an. Auch wenn man sich, wie ich, nicht für rassistisch hält, merkt man beim Lesen dennoch, dass man selbst auch wieder Alltagssituationen erlebt, bei denen man vollkommen unbewusst anderen Personen nicht vollkommen wertneutral gegenüber tritt, sondern ihnen ungewollt mit Vorbehalten gegenüber tritt und sie so automatisch anders behandelt. Der Schreibstil des Romans ist mehr als emotional. Er geht einem sehr zu Herzen, so dass man an der ein oder anderen Stelle verweilt und ins Grübeln gerät. Die Ereignisse und die Gedanken der Figuren sind sehr lebensnah geschildert, so dass man beim Lesen das Gefühl hat real vor Ort zu sein. Durch eine sehr bildhafte Sprache fällt es einem leicht sich in die Figuren hineinzuversetzen. Und auch wenn man nicht alle Handlungen der Figuren gut heißen kann, kann man diese dennoch nachvollziehen. Fazit: "Kleine große Schritte" von Jodi Picoult ist eins meiner Lesehighlights der Autorin! Jodi Picoult zeigt den Lesern ihren unbewussten Alltagsrassismus auf und regt einen zum Nachdenken an! Für mich ist dieser Roman ein unbedingter Lesemuss! Note: 1 (💗💗💗💗💗)

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