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Rezension zu
ELFENKRONE

Nichts ist wie es scheint

Von: Emmi
06.01.2019

Obwohl ich schon mehrere Bücher gelesen habe, bei denen Holly Black mitgewirkt hat, ist Elfenkrone das erste Buch, das allein aus ihrer Feder stammt. Zu sagen, dass dieses Buch mich überrascht hat, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts. Es beginnt zwar mit einigen typischen Young Adult Klischees, z.B. ist Jude erstens ein Waisenkind, das ins Elfenreich verschleppt wurde und eine schreckliche Kindheit hatte. Zweitens ist sie überaus talentiert und kann es sogar mit einigen starken Elfen aufnehmen. Und drittens gibt es einen unnahbaren, grausamen Prinz, der sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit piesackt. Doch da hören die Klischees auch schon wieder auf. Die Handlung und die Charaktere sind viel komplexer, als es auf den ersten Blick aussieht. Je mehr ich gelesen habe, desto mehr entwickelte sich die Handlung überraschende Bahnen. Es gibt viele Szenen bei denen ich laut lachen musste oder laut mit den Charakteren schimpfen musste. Jude ist kein Charakter, mit dem ich mich identifizieren konnte oder der mir ans Herz gewachsen ist. Sie lügt, stiehlt und mordet ohne weiter darüber nachzudenken. Trotzdem ist ihr Charakter unglaublich interessant und vielschichtig, sodass das Lesen aus ihrer Sichtweise sehr viel Spaß macht. Auch die anderen Charaktere sind sehr komplex und authentisch. Bei keinem der Figuren hatte ich das Gefühl, dass er oder sie überflüssig für die Handlung ist und mehr als einmal bringen sie Überraschungen in die Handlung ein. Vor allem Judes Schwester Vivienne ist mir sehr ans Herz gewachsen. Sehr oft gefallen mir Bücher über Elfen nicht, weil man spürt, dass der Autor sich mit dem Thema kaum auseinander gesetzt hat und auch nicht viel Aufwand für das Worldbuilding betrieben hat. Hier jedoch gefällt mir das Worldbuiling sehr gut. Das Elfenreich ist komplex, trotzdem wurde noch einiges offen gelassen. Die Autorin hat sich merklich mit dem Thema befasst. Obwohl ich in der E-Book Version keine Karte hatte, kam ich sehr gut zurecht (ich hasse es, wenn ich immer hin- und herblättern muss, um die Geschichte verstehen zu können und nie weiß, wo sich welcher Charakter gerade befindet). Trotzdem hätte ich die Karte auch gerne im E-Book gehabt, weil ich Karten in Büchern liebe und mir gerne ansehe, wie der Autor sich das alles vorgestellt hat. Beim Lesen hatte ich öfter Gedanken im Kopf wie „Das hat sie jetzt nicht wirklich gesagt/gemacht?!“ oder „Was zur Hölle ist gerade passiert?“. Die Autorin spielt mit ihren Charakteren (und Lesern) so wie viele der Elfen mit den Sterblichen spielen. Sie bürstet Charaktere gegen den Strich und nutzt die Macht von Klischees und Plot Twists, sodass man sich niemals in Sicherheit wiegen kann, denn eine neue Überraschung lauert garantiert schon hinter der nächsten Ecke. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich die Reihe um Jude, Cardan und all die anderen Charaktere entwickeln wird und ich kann es kaum abwarten, den zweiten Teil der Reihe zu lesen.

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