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Rezension zu
Juli verteilt das Glück und findet die Liebe

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wunderschönes kleines Lehrstück vom Glück und vom Loslassen

Von: Lesendes Federvieh
06.01.2019

Die sensible, zurückhaltende Juli Mahlo lebt nach dem Tod der Mutter alleine in der alten Wohnung. Alles wird so belassen wie es ist, denn Juli braucht ihre vertrauten Dinge um sich, Veränderungen sind so gar nichts für sie. So hilft sie auch gerne in Maries Blumenladen aus, denn der ist ihr vertraut, gehörte er doch einst ihrer Mutter und Großmutter. Doch neben all ihrer Eigenbrötelei hat sie ein Herz für andere. So schafft sie es immer wieder ältere Menschen von ihren bedrückenden Erlebnissen zu befreien. Als sie Oskar kennenlernt, scheint auch für sie wieder die Sonne, bis sie durch ihn auf ein Familiengeheimnis stößt… Mit "Juli verteilt das Glück und findet die Liebe" konnte ich mein Lesejahr 2018 wunderbar abschließen. Tanja Kokoska ist ein ganz besonderes Buch voller Poesie, Leichtigkeit, Humor aber auch Ernsthaftigkeit gelungen. Ihre Protagonistin Juli selbst ist herrlich altmodisch und liebenswert naiv, das ist richtig wohltuend. Vor allem wenn man die Passagen über Herrn Habakuk und Martha Zeising gelesen hat, die den Leser auf den Boden der Realität zurückbringen. Die Geschichte lebt auch von einer ganz besonderen Sprache, denn Juli wirkt irgendwie aus der Zeit gefallen und dazu passt der einfühlsame, verschnörkelte Schreibstil. Die Sätze schweben wie seidige Federn über die Seiten und so umspinnt der feine, zarte Schreibstil Juli wie in einem Kokon vor der harten Welt, macht sie aber trotzdem sensibel für ihre Mitmenschen. Sie ist jemand, der hinsieht und sich um andere kümmert. Ein Satz von Seite 195 beschreibt sie meiner Meinung nach perfekt. Er lautet: "In diesem Jahr hatte sie eine Aufgabe gefunden, sie brachte das Leben anderer Menschen in Ordnung, und das war wichtig, das war nicht irgendwas." Gäbe es doch nur mehr Julis auf diesem Planeten. Sie hilft aber nicht nur fremden Menschen, als Leser begleitet man Juli auch durch ihr eigenes Leben. Es ist wunderschön mitzuerleben, wie Juli in der Jetztzeit ankommt, sich von den Fesseln der Vergangenheit befreit und ihre Ängste hinter sich lässt. Man sollte sich Zeit nehmen und das Buch in Ruhe und ohne Ablenkung lesen, damit man die Geschichte so richtig wirken lassen und genießen kann. Es lohnt sich! Fazit: Wunderschönes kleines Lehrstück vom Glück und vom Loslassen

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