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Rezension zu
Flieg, so hoch du kannst

Lieblingsbuchcharakter

Von: Mel Bücherwurm
24.03.2015

"Flieg, so hoch du kannst" ist ein sehr einfühlsames, warmherziges Buch, welches uns die Erkrankung Zerebralparese ein klein wenig erläutert, ohne dabei mit Informationen zu erschlagen. Nachdem mir "Das Blubbern von Glück" des Autors sehr zusagte, war ich neugierig darauf, ob er meine wirklich hohen Erwartungen an sein neustes Werk standhalten kann und ist der Titel meiner Rezension Aussage genug, um meine Begeisterung mitzuteilen. Das Cover empfand ich anfangs eher nichtssagend, aber nachdem ich immer mehr in die Geschichte von Cassie und Holly eingetaucht bin, begannen die Hände, die sich in die Luft recken, um Sterne vom Himmel zu holen, eine eigene Bedeutung zu entwickeln. Es ist äußerst passend und bewirkt in mir einen Kloß im Hals. Ich raste förmlich durch das Buch und gewann Cassie immer mehr lieb. Ihre Behinderung wird zwar sehr deutlich dargestellt, aber dennoch wirkt es nicht befremdlich, sondern gibt mir einen wunderbaren Einblick in Cassies Gedanken, die im Buch nämlich auch ihren Platz finden. Es gab Momente in denen ich mich wirklich fremdgeschämt habe und zwar immer dann, wenn Menschen sich völlig daneben verhalten haben, indem sie entweder dumme Kommentare abgaben, oder ihr Blick vor Mitleid triefte. Cassie hat eine Mutter, die sich der Behinderung ihrer Tochter zwar bewusst ist, aber eine tiefe Dankbarkeit verspürt, über all die Dinge, die Cassie kann, lernt und mitteilt. Für sie ist Cassie ein Geschenk und das kommt ganz oft zum Vorschein. Gerade dadurch kann Cassie sich mitteilen, obwohl sie nicht sprechen kann, aber ihre Mutter, die ganz tief mit ihr verbunden scheint, übernimmt Cassies Gedanken und Worte. Holly, unsere andere Protagonistin hat ganz andere Sorgen, denn Cassies Einzug in ihr Zuhause, stellt auch ihre Welt auf den Kopf. Ein Teeniemädchen, welches die üblichen Sorgen hat, die Schule, Freundschaften und Jungs betreffen, wird mit einem Mädchen konfrontiert, die eine Behinderung hat. Sie muss nicht nur aus ihrem Zimmer ausziehen, um für Cassie Platz zu schaffen, Nein, Cassie wird auch dieselbe Schule besuchen. Sie zu verleugnen wird nicht möglich sein, zumal ihre Tante die Fahrdienste zur Schule übernimmt und alle Mitschüler können sie miteinander in Verbindung bringen. Es ensteht eine Menge Rebellion, die ich als völlig normal erachte, aber natürlich freute mich riesig, als Holly sich wandelt und ihre Prioritäten ändert. Alles was zuvor wichtig erschien, bekommt eine andere Sichtweise und kann ganz viele Sympathiepunkte in mir einheimsen. Vorher empfand ich Holly als sehr oberflächlich und eher unangenehm. Eigentlich typisch Teenager, aber eben auch gefühlskalt gegenüber Verwandten und ihrer Mutter. Teenager neigen dazu zu übertreiben und immer mit dem Kopf durch die Wand zu müssen. Holly unterscheidet sich somit nicht von anderen Teens ihres Alters, wächst aber in ihr neues chaotisches Leben hinein und wird dabei nur gewinnen. Loser sind an dieser Stelle andere, die es nicht wert sind, dass man ihnen nur eine Träne nachweint. Insgesamt bin ich von "Flieg, so hoch du kannst" wirklich sehr begeistert, denn es ist unterhaltsam, lehrreich und wundervoll geschrieben. Ich fühlte mich wohl und kann daher nur eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen. Ein wunderschönes Buch über eine außergewöhnliche Freundschaft. Kein erhobener Zeigefinger, sondern mutmachend, um auf das zu blicken, was vielleicht im Verborgenen lauert. Für die angegebene Zielgruppe ab 10 Jahren bestens geeignet.

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