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Rezension zu
Gotteslüge

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

„Das nächste Mal wirst du den Auslöser drücken.“

Von: Carmen Vicari
26.03.2015

Faris Iskander, Ermittler beim SERV (Sondereinheit für religiös motivierte Verbrechen), erholt sich noch von seinem letzten Einsatz, als er zu einem neuen Einsatz gerufen wird. Ein Geiselnehmer hat sich mit einer Frau und ihrem Sohn in einem kleinen Laden verschanzt. Um seinen Körper trägt der Geiselnehmer eine Bombe. Explizit wird per Telefonanruf Faris aufgefordert, sich des Geiselnehmers zu nähern. Faris lässt sich darauf ein und ist ebenso erstaunt wie der Geiselnehmer, denn die beiden kennen sich. Zwar kann Faris ganz knapp die Frau und ihren Sohn retten, jedoch den Geiselnehmer konnte er nicht von einer Aufgabe überzeugen. Doch bevor sich der Geiselnehmer in die Luft jagt, richtet er Faris noch eine geheimnisvolle Botschaft aus: „Das nächste Mal wirst du den Auslöser drücken.“. Dieser Satz geht Faris in den kommenden Stunden und Tage nicht mehr aus dem Kopf. Er will wissen, wer der Hintermann des Attentats war und was dieser noch alles plant. Denn der Satz beweist eindeutig, es ist noch nicht vorbei. Das Buch beginnt mit einem Prolog, bei dem Faris in einer sehr verzwickten Situation steckt. Doch ehe sich die Sache auflöst, endet der Prolog und die eigentliche Geschichte beginnt. Kathrin Lange steigt direkt in die Geschichte ein und wenn man den ersten Teil bereits kennt, ist es wie ein Heimkommen. Man kennt die Protagonisten und ihre Beziehungen zueinander. Vor allem aber ist einem Faris Iskander bekannt, der auch in diesem Buch wieder im Mittelpunkt steht. Wieder wird Faris mit einem Fall betraut, der ihn weit über seine Grenzen treibt und dazu auch noch sehr persönlich wird. Für Faris kein leichtes Spiel. Von Anfang an merkt der Leser deutlich, dass der Protagonist ständig unter Strom steht und dabei nicht nur körperlich leiden muss. Zwar wirkt Faris in seinem Handlungen, Überlegungen und Entscheidungen sehr menschlich, doch habe ich manchmal ein wenig an seiner körperlichen Konstitution gezweifelt. Was hält ein Mensch neben den seelischen Wunden vor allem an körperlichen aus? Bisweilen erschien mir Faris ein Bruce Willis zwischen zwei Buchdeckeln zu sein. Von daher kann man sagen, die Spannung war von Anfang an da und hielt den Leser in Atem. Die Ereignisse überschlagen sich direkt, denn jede Minute zählt. Der Hintermann des ersten Attentats kann jederzeit wieder zuschlagen und genau dies möchte Faris und das Team des SERV verhindern. Der Leser ist beim Lesen aber nicht nur auf Faris fixiert. Er lernt auch ein wenig den Mann kennen, der im Hintergrund agiert und die Fäden zieht. Einen Mann, der Vergeltung sucht. Wofür jedoch, bleibt zunächst unklar und man rätselt selbst ein wenig, wer dieser Mann denn sein könnte und was sein Motiv ist. Kathrin Langes Schreibstil ist flüssig zu lesen. Die hat die Geschichte so konstruiert, dass diese immer mehr Fahrt aufnimmt und sich am Ende langsam wieder auflöst. Das offene Ende lässt auf ein Wiedersehen mit Faris Iskander hoffen. Fazit: Ein spannungsgeladener und actionreicher Thriller, bei dem die Autorin ihre Protagonisten nicht nur an ihre körperlichen, sondern auch psychischen Grenzen und darüber hinaustreibt.

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