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Rezension zu
Die schwarze Frau

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Drei in einem: Die schwarze Frau - Simone St. James

Von: DunklesSchaf
10.03.2019

Idlewild Hall beherbergte seit Anfang des 20. Jahrhunderts unerwünschte, aufsässige, labile Mädchen, die von ihren Familien in das Internat abgeschoben wurden. Fiona Sheridan hat ein besonderes Interesse am Gelände von Idlewild Hall, dessen Internat längst die Pforten geschlossen hat und vor sich hin rottet. Vor 20 Jahren wurde ihre Schwester Deb ermordet und auf dem Gelände liegen gelassen. Als sie nun hört, dass Idlewild Hall restauriert und wieder eröffnet werden soll, ist ihre journalistische Neugier geweckt, vor allem, als bei den Bauarbeiten, das Skelett eines jungen Mädchens gefunden wird. Ihre Recherchen weisen unweigerlich in verschiedene Richtungen und bringen nicht nur neues über das Skelett und den Mord an ihrer Schwester zutage, sondern auch die Geistergeschichten von Mary Hand, die auf dem Gelände von Idlewild Hall spuken soll. Als ich das Buch gesehen habe, musste ich es sofort haben – sowohl das Cover als auch der Klappentext haben mich sofort angesprochen. Gruselige, bzw. Geistergeschichten sprechen mich gerade eh an, wobei dieses Buch so viel mehr bietet. Der Autorin gelingt es nämlich wunderbar, nicht nur Mary Hands Geschichte in Fionas Ermittlungen einzubauen, sondern auch den Mord an ihrer Schwester mit neuen Verdachtsmomenten zu spicken und 4 junge Mädchen in den 1950ern zu Wort kommen zu lassen. Besonders diese Passagen haben es mir angetan, anfangs waren sie abwechselnd eingeflochten, bis sie zum Ende hin weniger werdend, doch die karge und unfreundliche Atmosphäre von Idlewild Hall wurde hier sehr anschaulich dargestellt. Die tiefe Freundschaft der vier Mädchen Katie, Roberta, Sonia und CeCe, zusammengewürfelt und gezwungenermaßen im gleichen Zimmer, wurde dadurch beflügelt und man sieht fast voraus, dass diese Freundschaft ein Leben lang halten wird. Natürlich schweißt sie ein Ereignis besonders zusammen. Zugleich spielt die Autorin mit Fionas Suche nach der Wahrheit um den Mord an ihrer Schwester. Der Täter sitzt hinter Gittern, doch nach und nach schleichen sich Zweifel bei ihr ein, ob auch der richtige Täter für die Tat einsitzt. Als ihre Schwester starb war sie noch jung, Fionas Mutter starb wenige Jahre später, ihr Vater hat sich zurückgezogen. Der Mord hat eine tiefe Furche in Fionas Familie getrieben, die bis jetzt noch nicht verheilt ist. Ihre Beziehung zu Jamie, einem Polizisten, ist hierbei Hilfe und Problem in einem, denn sowohl Vater als auch der Großvater von Jamie waren die früheren Polizeichefs und als sich Zweifel auftun, ob bei den Ermittlungen – sowohl bei dem Skelett, welches sich als verschwundenes Mädchen herausstellt, als auch bei ihrer Schwester – alles mit rechten Dingen lief, kommt das in Jamies Familie nicht gut an. Auch wenn es so scheint, als ob die Autorin zu viele Themen in eine Geschichte packt, ist dem nicht so. Durch die verschiedenen Ereignisse im Laufe der Jahrzehnte verfestigt sich nur die unheimliche Atmosphäre, die über Idlewild Hall zu schweben scheint. Ein verfluchter Ort, der scheinbar niemandem Glück bringen kann. Es sind also mehrere Dinge die passieren, bzw. Fiona recherchiert, natürlich alle in Verbindung mit Idlewild Hall, und dabei hat man nicht das Gefühl, dass die Autorin einen Faden aus der Hand lässt, sondern sie verwebt alle Stränge geschickt miteinander und lässt eine ganz wunderbare und sehr spannende Geschichte entstehen. Die Legende um Mary Hand nimmt hier keinen Fokus ein, ist im Hintergrund aber immer präsent. Eine Geistergeschichte, aber ganz natürlich eingeflochten in aktuelle und nicht mehr so aktuelle Ereignisse, kein richtiger Grusel, sondern eher ein kalter Hauch, der die Geschichte um Idlewild Hall umgibt. Fazit: Ich habe das Buch fast schon weggesogen. Ich fand die Geschichte, die eigentlich drei Geschichten umfasst, unheimlich spannend, sehr atmosphärisch und wirklich gut geschrieben. Sehr gelungen!

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