Rezension zu
Der Fall des verschwundenen Lords

In "Der Fall des verschwundenen Lords" von Nancy Springer geht es um Enola Holmes, der wesentlich jüngeren, und bisher im Verborgenen lebenden Schwester von Sherlock und Mycraft Holmes. Als ihre Mutter an ihrem 14. Geburtstag spurlos verschwindet, und ihre Brüder sich nicht in ausreichendem Maße mit ihrer Suche beschäftigen, macht sich Enola selbst auf die Suche. Dabei stolpert sie in den Entführungsfall eines Lords, den sie ebenfalls zu lösen gedenkt. Das ganze stellt sich jedoch als gefährlicher heraus als erwartet. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie hat mir Einblick in eine Epoche gewährt, in der ich mich bisher kaum auskannte. Besonders das damalige Frauenbild und die weibliche Garderobe werden einem näher gebracht. Auch bin ich von der Protagonistin begeistert. Sie ist clever, pfiffig und ihrer Zeit voraus. Sie ist ebenso analytisch begabt wie ihre Brüder, nur emotionaler und freundlicher. Deshalb hat es mich auch nicht gestört dass Enola Holmes und ihren Lebensumständen ein bisschen mehr Raum gegeben wird. Ich fand es eher verständlich da es der Auftaktroman zu einer Reihe ist und man so das Geschehen besser verstehen und einordnen kann. Die Stimme von Luisa Wietzorek passt perfekt zur 14jährigen Enola. Sie wirkt so jugendlich und es gelingt ihr mit ihrer Stimme, wie ich es selten gehört habe, die Gefühlslage von Enola auszudrücken. Sie ist ein entscheidender Teil der dazu beiträgt dass man immer weiter,und weiter hören will. Die Geschichte ist leicht verständlich und flüssig aber trotzdem nicht anspruchslos. Da ich das Hörbuch gemeinsam mit meiner Tochter (13) gehört habe und es uns beiden gut gefallen hat, würde ich behaupten das es, ab 12 Jahren, für jedes Alter geeignet ist.