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Rezension zu
Das Weingut. Aufbruch in ein neues Leben

Eine Liebesgeschichte in schwierigen Zeiten. Toll recherchiert und wundervoll geschrieben.

Von: Raeubertochter76 aus Bovenden
30.04.2019

Das Cover allein ist schon traumhaft. Es ist genauso wunderschön und passend gestaltet wie das von Teil I. Sie passen hervorragend zusammen und sehen toll aus im Bücherregal. Vor allem die Haptik liebe ich. Der Schreibstil ist ebenfalls wie erwartet flüssig und lässt sich gut lesen. Durch Rückblicke und Erläuterungen kann man nahtlos an den ersten Teil anschließen und sich wieder ganz in der Welt kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts und in die Geschichte um Irene und ihren Franz verlieren. Was mir schon beim ersten Teil besonders gut gefallen hat, sind die kurzen Kapitel unterteilt nach Orten und Personen. In drei Handlungssträngen wird die Geschichte weitergesponnen. Einer handelt davon, wie es Irene ergeht und wie sie versucht, die Arbeiterbewegung zu unterstützen ohne dabei die Verantwortung für ihren Sohn aus den Augen zu verlieren. Der zweite Handlungsstrang dreht sich um Franz, wie er verzweifelt versucht, eine Erklärung dafür zu finden, warum Irene ihn verlassen hat. Er nutzt jede Möglichkeit die sich ihm bietet, um seine große Liebe wieder zu finden. Gleichzeitig versucht er beruflich seinen Weg zu finden und muss zahlreiche Steine, die ihm von seinem Vater in den Weg gelegt werden, beiseite räumen. Die Liebesgeschichte, die diese beiden Handlungsstränge miteinander verbindet und auch die eingewobene Dreiecksbeziehung werden einfühlsam erzählt und nehmen einen unglaublich mit. Der letzte Handlungsstrang befasst sich mit Franz Mutter Pauline, die von ihrem Mann zu Unrecht in eine Irrenanstalt eingewiesen wurde und dort mit den grausamsten Mitteln ruhig gestellt wird. Auch hier jagen einem die Erzählungen so manchen Schauer über den Rücken. Sicher nicht einfach, aber der Autorin wieder ausgesprochen gut gelungen, ist die Einarbeitung der historischen Hintergründe dieser Zeit. Was mir in diesem Band besonders gut gefallen hat, war, dass man mehr über den Weinanbau erfahren hat. Der kam mir nämlich im ersten Band etwas zu kurz. Ebenfalls lernt man nebenbei einiges über die Arbeiterbewegung und erfährt wie es damals in Fabriken zugegangen ist. Auch wenn es „nur“ Kopfkino ist, allein die Vorstellung davon, wie es unseren Vorfahr*innen vor 150 Jahren ergangen ist, schien manchmal nur schwer zu ertragen, insbesondere was Kinderarbeit und die Behandlung von Frauen betrifft. Mit jedem Lesefortschritt wird man dankbarer, was die Menschen damals für unsere jetzigen Arbeits- und Lebensbedingungen getan haben. Fazit: Sofern man bereits Band I gelesen hat, ist es für mich eine klare Leseempfehlung, insbesondere vor dem Hintergrund des großen Umfangs. Denn so haben auch Schnellleser*innen wie ich länger etwas von dem Buch. Wobei die Spannung, die in allen drei Handlungssträngen aufgebaut wird, zusammen mit dem angenehm lesbaren Schreibstil es unsagbar schwer machen, das Buch aus der Hand zu legen. Ich kann es jedenfalls kaum erwarten bis Teil III erscheint. Anmerkung: Das Buch wurde mir im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de kostenlos zur Verfügung gestellt. Dies beeinträchtigt in keiner Weise meine Bewertung.

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