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Rezension zu
Tage in Cape May

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wenn Vertrauen zerstört wird

Von: Stefan Riesener
31.07.2019

Im Herbst 1957 verbringen Henry und Effie ihre Flitterwochen im Küstenstädtchen Cape May in New Jersey, in welchem Effie schon als Kind ihre Urlaube verbracht hat. Nachdem die Beiden sich zunächst langweilen und wieder abreisen wollen, trifft Effie zufällig auf Clara, eine Bekannte aus Kindertagen. Mit Clara, deren Liebhaber Max sowie Alma, der Schwester von Max verbringen Henry und Effie fortan ihre Tage in Cape May. Sie bekommen einen Eindruck vom Glamour einer für sie fremden Welt. Während die Frischverheirateten langsam eine sexuelle Vertrautheit zueinander aufbauen, kommt es zunehmend auch innerhalb der kleinen Gruppe zu erotischen Spannungen. Insbesondere Alma hat es Henry angetan. Am Ende der Flitterwochen wird sich das Leben von Effie und Henry für immer verändert haben. Chip Cheek gelingt mit seinem Debütroman eine Geschichte, die sowohl erotische Sommerlektüre, wie auch ein treffendes Sittenbild der 50`er Jahre in Amerika ist. Zudem veranschaulicht der Roman, wie leicht es ist, durch seine Handlungen Vertrauen zu zerstören (und wie schwer oder gar unmöglich, dieses Vertrauen nochmals zurückzugewinnen.) Seine Stärken spielt der Autor aus, wenn er die Gedankenwelt von Henry beschreibt und genauso plastisch wie nachvollziehbar dessen Zerrissenheit darstellt. An der Bestbewertung schrammt das Buch deshalb vorbei, da Cheek sich mitunter zu sehr an der Beschreibung der sexuellen Handlungen berauscht. Hier gerät das Buch in die Gefahr, zu einer bloßen Männerphantasie zu werden. Zudem hätte es mir gefallen, das Leben von Effie und Henry nach deren Abreise aus Cape May etwas ausführlicher mitzuerleben. Ein oder zwei zusätzliche Kapitel hätten hier ihre Wirkung nicht verfehlt. Insgesamt hat mir das Buch jedoch sehr gut gefallen und ist eine empfehlenswerte Sommerlektüre.

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