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Rezension zu
Das Erbe

Hast Du schon geerbt oder redet Ihr noch miteinander?

Von: Ines
04.11.2019

Achtung Spoiler! Mona, in der Sicht einiger Menschen übertriebene Gutmenschin, stellt sich als Hauptfigur des Romans die Frage, ob gravierende Fehler aus der Vergangenheit gutzumachen sind und ob eben doch etwas dagegen einzuwenden ist, dieses Haus zu besitzen. Kurz nach Beginn der Geschichte wird Mona nicht wegen eines gerade angetretenen Erbes geangelt, sondern von Bernd – Lebensgefährte seit zwölf Jahren, Arbeitgeber und Wohnungsgeber in Berlin – verlassen. Er traut sich zu dem Zeitpunkt, die Beziehung zu beenden, weil er gnädiger Weise Mona durch das Erbe als von ihm Verlassene nicht mehr in der Gosse ohne Job und Wohnung endend sieht, und gesteht ihr deshalb die Daueraffäre, die er seit sechs Monaten nebenbei pflegt, der er sich ab jetzt lieber in Vollzeit zuwenden möchte. Das nimmt Mona als Anlass, nach München in die alte Heimat zurückzukehren und sich dort dem Erbe zu widmen. Der Haken bei dem Erbe ist, dass ziemlich fix klar wird, dass 1938 beim Kauf des Hauses vermutlich nicht alles mit sauberen Dingen zugegangen ist. Mona wird von der entfernten Verwandten Klara als Alleinerbin ausgewählt, weil Mona einen moralischen Kompass hat. Im Testament gibt es den Hinweis, dass sie das Richtige mit dem Erbe tun wird. Nur was ist das Richtige und wie findet Mona das heraus? Gibt es nach achtzig Jahren überhaupt das eine Richtige? Sicherlich nicht. Ganz offensichtlich Falsches gibt es dafür reihenweise in den vergangenen achtzig Jahren. So viel kann ich verraten: Die Lösung, die Mona am Ende findet gefällt mir. Sprachlich ist der Roman zuweilen etwas arg seicht. Die sich auftuenden Abgründe sind hingegen alles andere als seicht und bei mancher Wendung habe ich innerlich gezuckt vor Entsetzen, was Menschen tun. Das Buch, das mir als Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt wurde, ist spannend bis zur letzten Seite und ich freue mich jetzt schon auf weitere Bücher, die Ellen Sandberg hoffentlich veröffentlichen wird. Ein Roman für alle, die sich Familiengeschichten und moralisch nicht einwandfrei lösbare Fragen interessieren!

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