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Rezension zu
Der Bär und die Nachtigall

In dir steckt Magie, denke immer daran.

Von: Vicky
19.11.2019

Vielen Dank für das kostenlose Rezensionsexemplar! ʕ •ᴥ•ʔ "Die Tapferen überleben, die Feigen sterben im Schnee." (S. 371) ʕ •ᴥ•ʔ >> Inhalt << Zu Beginn des Romans wird Protagonistin Wasja im eiskalten Russland geboren. Ihre Mutter überlebt die schwere Geburt nicht und so kümmert sich das alte Kindermädchen Dunja um sie und ihre Geschwister Aljoscha, Sascha, Kolja und Olga. Sie erzählt ihnen alte, verbotene Märchen von Dämonen und Geistern. Doch Wasja weiß als einzige, dass die Geschichten keine Märchen, sondern echt sind. Denn sie kann die Geister sehen, die das Haus bewohnen und beschützen. Sie ist eine sehr ungestüme, freche und hitzköpfige Person, die sich nicht gerne an Konventionen hält und sich nicht in die Rolle der Frau fügen möchte. Schließlich entscheidet sich ihr alleinstehender Vater, dass es an der Zeit wäre, sich eine neue Frau zu suchen, obwohl er noch sehr an seiner geliebten Marina (Wasjas Mutter) hängt. Er ehelicht die als verrückt gesprochene Anna, welche ebenfalls Geister und Dämonen sehen kann. Als strenge Christin flüchtet sie allerdings lieber in die Kirche, statt sich mit ihnen anzufreunden - so wie Wasja. Sie freundet sich mit den Haus- und Waldgeistern an, bringt ihnen Essen und hält sie warm. Sie kann sie als einzige bewusst wahrnehmen und mit ihnen kommunizieren. Sie wird als Hexe beschimpft, wenn sie mit "der Luft" redet. Die Leute aus ihrem Dorf tuscheln, haben Angst vor ihr und meiden sie. Als dann noch ein berühmter Priester in das verschlafene Dorf kommt um Ikonen zu malen und zu predigen, fallen ihm alle um den Hals, werden immer gläubiger und vergessen ihre Hausgeister, die ohne den Glauben an sie nicht überleben können. Als Wasja älter wird beschließt ihre Familie, sie zu verheiraten. Ihr Vater, weil sie nun mal eine Frau und viel zu wild ist; Stiefmutter Anna hasst Wasja und will sie einfach nur loswerden. Allerdings ist Wasja ihrem Verlobten dann doch zu unweiblich und er verlässt sie, woraufhin Anna Wasja droht, sie ins Kloster zu schicken. Wasja flüchtet in den Wald, wo sie vom Winterkönig abgefangen und mitgenommen wird. Nicht nur er, sondern die ganzen Wald- und Hausgeister sprechen Wasja Prophezeihungen vom Untergang zu; die Ausmaße erkennt sie jedoch zu spät: Der Bruder des Winterkönigs ist erwacht und er braucht eine Hexe, um seine gesamte Macht zu entfachen. ʕ •ᴥ•ʔ "Aber nein, es ist wegen des heraufziehenden Sturms. Das erste Anzeichen ist Furcht. Das zweite ist stets das Feuer. Deine Leute haben Angst, und jetzt brennen ihre Feuer umso schneller." (S.176) ʕ •ᴥ•ʔ "Es liegt im Blut. [...] Man sieht es in ihrem Gesicht. Sie hat die Augen einer Hexe." (S.301) ʕ •ᴥ•ʔ >> Fazit << Der Anfang des Buches hat sich wirklich unglaublich in die Länge gezogen. Viele (vorerst?) unwichtige Charaktere werden bis ins Detail vorgestellt (man erfährt alles über ihre Schwester Olga, die nach einigen Kapiteln heiratet und nach Moskau zieht - dann ist nie wieder die Rede von ihr). Generell bin ich ein sehr detailverliebter Mensch und ich liebe es, wenn in Romanen richtig viel Atmosphäre aufgebaut wird - aber hier war irgendwann das Maß so voll, dass ich das Buch weglegen und nie wieder anfassen wollte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es sich SO entwickeln würde. Ab etwas mehr als der Hälfte beginnt die Geschichte nämlich richtig Fahrt aufzunehmen. Wasja freundet sich mit den Geistern an und als Leser bekommt man sie alle wunderbar beschrieben: Wie groß sind sie, welche Haut- und Haarfarbe, was sie gerne essen und so weiter. Auch die Gespräche sind so schön geschrieben, dass ich das Gefühl hatte, in den Waldgeistern ebenfalls Freunde gefunden zu haben. Die Szenen gegen Ende des Buches (ich kann nicht sehr viel erzählen, alles würde nur zu sehr spoilern) sind wahnsinnig spannend und emotional geschrieben. Ich habe mitgefiebert, geweint und hatte Herzklopfen. Es war so gut, dass ich die letzte Hälte in einem Rutsch durchlesen musste. Die Charaktere sind alle entweder so gestaltet, dass man sie mag / Mitleid mit ihnen hat, oder sie abgrundtief hasst. Trotzdem sind alle schön ausgearbeitet und man erkennt die Entwicklung der einzelnen Figuren sehr gut, das hat mir sehr gefallen. Außerdem enthält dieser Roman so viele Lebensweisheiten, die man sich wirklich zu Herzen nehmen sollte. Alles in allem: Es lohnt sich dranzubleiben, auch wenn der Anfang sehr zäh ist. Das Buch hat mich sehr berührt und ich kann diese Welt einfach noch nicht loslassen. ʕ •ᴥ•ʔ "Dinge verändern sich nicht, Wasja. Sie sind, oder sie sind nicht. Magie bedeutet zu vergessen, dass etwas je etwas anderes war als das, was du dir wünschst." (S. 375) ʕ •ᴥ•ʔ

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