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Rezension zu
Das Erbe

Grandiose Erzählkunst

Von: eulenmatz liest
06.01.2020

INHALT: Spätsommer 2018. Über Nacht ist Mona Lang reich. Ihre Großtante Klara hat ihr ein großes Haus in München-Schwabing vermacht, denn sie war sich sicher: »Mona wird das Richtige tun.« Was damit gemeint ist, versteht Mona nicht. Doch kaum hat sie Klaras Erbe angetreten, kommt sie einer Intrige auf die Spur, die sich um die Vergangenheit des Hauses rankt – und um ihre Familie. München 1938. Die junge Klara belauscht an der Salontür ein Gespräch zwischen ihrem Vater und ihrem Vermieter, dem jüdischen Unternehmer Jakob Roth. Es geht um die bevorstehende Auswanderung der Roths – und ein geheimes Abkommen … MEINUNG: Das Erbe ist bereits Inge Löhnigs dritter Romane, den sie unter dem Pseudonym Ellen Sandberg veröffentlicht hat. Ich bin großer Fan ihrer Kommissar Dühnfort Kriminalroman und war auch von den bereits unter Ellen Sandberg erschienen Romanen Die Vergessenen und Der Verrat sehr angetan. Mona hat von ihrer Großtante Klara überraschenderweise ein großes Haus, genannt Schwanenhaus, in München-Schwabing geerbt. Sehr zum Unmut ihrer Eltern und Geschwister ist Mona Alleinerbin. Mona zieht nach München in das von ihr geerbte Haus und versucht nun herauszufinden, warum sie das Haus vererbt bekommen hat, obwohl sie doch die Tante kaum gekannt hat. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. In der Gegenwart verfolgen wir Mona und noch eine weitere Frau, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte und in der Vergangenheit lernen wir Klara kennen. Klara sagte bei Mona stimme der moralische Kompass und sie würde mit dem Haus das Richtige tun. Im Gegensatz zu ihren ziemlich raffgierigen Geschwistern, ist Mona wirklich aus der Art geschlagen. Durch ihre Nachforschungen in Klaras Wohnung stößt sie auf einige Ungereimtheiten bzgl. des Erwerbes des Schwanenhauses durch ihren Vater von dem jüdischen Unternehmer Jakob Roth, der der Vater von Klaras bester Freundin Mirjam war. Es wird also schon deutlich in welche Richtung die Geschichte geht, nämlich um die Problematiken aus der NS-Zeit als Juden ihren Besitz auf nicht immer legale Weise verloren haben und Nicht-Juden so Besitz erlangten, der ihnen Möglicherweise nicht zusteht. Von außen betrachtet ist so eine Entscheidung vielleicht schnell getroffen, aber ein Haus im Wert von 12 Millionen in einem der besten Stadtteile Münchens erweckt viele Begehrlichkeiten auf vielen verschiedenen Seiten. Das bekommt leider auch Mona zu spüren. Die Autorin legt sehr gut dar, was passiert, wenn jemand so ein großes Erbe erhält. Mir gefällt, dass auch Mona mit sich hadert, was absolut menschlich ist. Schlimm fand ich das Verhalten ihrer Familie, die immer wieder ihren Anteil einfordern. Es ist immer wieder erschreckend zu sehen, was so ein großes Erbe mit einem persönlich macht und wie aus Freund plötzlich ganz schnell Feind werden kann. FAZIT: Mit Das Erbe hat sich die Autorin selbst übertroffen. Der Roman ist vielschichtig, spannend, komplex und durchgehend spannend. Mir gefällt immer sehr, dass die Autorin trotz objektiver Sachlage, die damit verbundenen menschlichen Schicksale authentisch darstellt und auch menschliches Fehlverhalten offen darstellt. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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