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Rezension zu
Für immer die Alpen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein fulminanter und packender Debütroman

Von: Mary Kay
06.03.2020

Der Roman „Für immer die Alpen“ von Benjamin Quaderer ist 2020 im Luchterland Verlag erschienen und der Debütroman des jungen Autors. Das Buch handelt von dem Protagonisten Johann Kaiser. Dieser gilt als Staatsfeind Nummer 1 im Fürstentum Liechtenstein nachdem er Kundendaten einer Bank zunächst gestohlen und daraufhin verkauft hat. Immer auf der Flucht vor seinen Gegnern, vor denen er auch im Zeugenschutzprogramm keine Ruhe findet, beginnt er sein Leben aus seiner Sicht aufzuschreiben. Dadurch möchte er das Image eines Verräters ablegen und erklären, wie und warum er zum Staatsfeind wurde. Dass der Protagonist kein gewöhnliches Leben geführt hat, wird dabei schnell klar: Bereits als Baby war Kaiser hochintelligent, er verbrachte Teile seiner Kindheit im Heim und während er in Spanien eine Eliteschule besucht, ahnt er noch nicht, dass seine Freunde aus dieser Zeit ihm bald schon zum Verhängnis werden und er sich gefangen in Argentinien wiederfindet. Das Buch untergliedert sich dabei in einzelne zeitliche Episoden aus seinem Leben. Dem Autor gelingt mit „Für immer die Alpen“ ein fulminanter Roman, der kaum glauben lässt, dass es sich dabei um ein Debüt des Autors handelt. Denn Quaderer schafft es seinen Protagonisten bis zum Ende als eine spannende und vielseitige Persönlichkeit darzustellen. So steht man als Leser Johann Kaiser bis zum Ende ambivalent gegenüber. Während ich auf der einen Seite Kaiser als charismatisch und herzlich wahrgenommen habe, hegte sich in mir jedoch gleichzeitig eine gewisse Antipathie. Gerade dieser Zwiespalt der Figur macht auch die Tatsache wett, dass die anderen Figuren eher schlicht gehalten sind. Dies unterstützt vielmehr den Fokus auf den Protagonisten. Auch wenn das Buch knapp 600 Seiten umfasst, habe ich mich durchgehend unterhalten gefühlt. Denn die Lebensgeschichte von Kaiser ist sehr vielseitig und hat neben dem Datenklau auch noch weitere Spannungsbögen zu bieten. Um die Lebensgeschichte aus der Sicht des Protagonisten erzählen zu lassen, bedient sich der Autor verschiedener Stilmittel wie bspw. Fußnoten (welche teilweise mehrere Seiten lang sind) Aufzählungen, parallel zueinander verlaufende Erzählstränge, E-Mails, Unkenntlichmachungen von Wörtern, usw. Diese können mitunter dazu beitragen, dass der Lesefluss gestört wird. Als ich mich jedoch an diese Stilmittel gewöhnt habe, empfand ich sie viel mehr als eine Bereicherung. Denn dadurch wird das Leben von Johann Kaiser noch authentischer und greifbarer erzählt. „Für immer die Alpen“ ist eine ganz besondere Empfehlung für jeden, der packende Erzählungen und eine großartige Erzählweise schätzt.

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