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Rezension zu
Eine Prise Marrakesch

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Orientalisch, kulinarische Träume

Von: Eliza
03.05.2020

Eine Prise Marrakesch lässt die Herzen von Marokko-Fans höherschlagen. Selten zuvor habe ich ein Buch gelesen, welches Wünsche, sowie Sehnsüchte nach einer fernen Welt dem Leser näherbringt. Das Cover zeigt sich in Farbe. Im Vordergrund erkennt der Leser eine junge Frau in einem grünen sommerlichen Kleid mit einem dunklen Hut, welche auf ein imposantes Gebäude mit einem sehr hohen Turm zuschreitet. Dem Gebäude vorgelagert ist ein großer mit Pflastersteinen und Palmen bedeckter Platz. Meiner eigenen Recherche zufolge könnte es sich um die Koutoubia Moschee in Marrakesch handeln, welche als Wahrzeichen der Stadt überregional bekannt ist. Der Klappentext umschreibt ausführlich den wesentlichen Handlungsrahmen und gibt in kurzen Worten die Protagonisten der Geschichte an. Wesentliche inhaltliche Themen des Romans sind: Fernweh, Neuanfang, Kulinarik, Geschichte, Nostalgie, Heimat sowie Liebe. Im Vordergrund des Handlungsgeschehens stehen der Hotelier Karim, die Hobbyköchin Klara, sowie die Fotografin Charlotte, die ebenfalls nach Marrakesch gereist ist. Über einige Zufälle und Umwege finden dabei die Persönlichkeiten durch den gemeinsamen Wunsch und die Sehnsucht alte Traditionen nicht zu vergessen zueinander. Es handelt sich dabei um das historische, in Karims Familienbesitz befindliche Hotel, Les Almohades. Dabei sind die Protagonisten des Romans für sich sehr interessante Persönlichkeiten, welche dem Leser so nach und nach in ihre persönlichen Geheimnisse erzählen. Am besten von den Figuren hat mir Karim gefallen. Er zeigt trotz seiner diffizilen Vergangenheit, dass es im Leben nie zu spät ist für einen beruflichen, sowie einen persönlichen Neuanfang. Er überwindet seine lang verheimlichte Schwärmerei für Charlotte und findet sich am Ende des Romans am Ziel seiner lang gehegten Träume. Bei den vielfältigen Nebenfiguren des Romans hat sich im Besonderen, der deutsche Koch Alain als mein Favorit herauskristallisiert. Er überzeugt durch seinen Unternehmergeist und seine späte Erkenntnis, dass ein Mensch ohne Liebe nicht existieren kann. Seine plötzliche Flucht von Deutschland nach Marokko aufgrund der überwältigen Gefühle gegenüber Klara zeigen dies sehr deutlich. Die Spannung der Geschichte lebt von ihren Darstellern und der stetigen Ungewissheit über die Zukunft des legendären Les Almohades. Die Handlung der Geschichte spielt in der heutigen Neuzeit und ist deshalb für den Leser sehr gut nachvollziehbar. Zeitsprünge zwischen den Ereignissen und Protagonisten finden de Facto nicht statt. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, lebhaft und sehr verständlich zu lesen. Durch einen sehr bildhaften und verspielten Erzählstil lässt die Autorin die Leserschaft tief in das orientalisch und verzweigte Marrakesch eintauchen. Der Leser erfährt eine Sinnesreise in eine sehr aufregende und geheimnisvolle Welt. Eine Besonderheit dieser Geschichte ist das Einbauen von Rezepten, welche landestypisch für Marrakesch und Marokko sind. Hier wird dem Leser neben den schon sehr sinnlichen Worten zusätzlich die Möglichkeit geboten, auch kulinarisch tiefer in diese faszinierende Welt einzutauchen. Zielgruppe des Romans sind Leser von politischen Romanen, Anhänger von Marokko und Liebhaber von romantischen Geschichten. Er ist aufgrund seiner Vielfalt, sowohl für Frauen und Männer geeignet, wobei ich eine leichte Tendenz für die weibliche Leserschaft nicht abstreiten würde. Aber auch Männer können sich aufgrund der interessanten maskulinen Persönlichkeiten in der Geschichte verlieren. Mir persönlich hat dieser Roman sehr gut gefallen. Er ist herzerwärmend, kurzweilig und lädt zum Träumen in ferne Welten ein. Ich kann der Autorin nur ein großes Kompliment machen, dass sie es geschafft hat einen Urlaub für die Sinne zu schaffen. Herzlichen Dank dafür! Ebenso geht mein Dank an die Verlagsgruppe Random House für die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars.

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