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Rezension zu
Mord in Sunset Hall

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Brexit, Hettie und die Senioren-WG auf Mörderjagd!

Von: Effie
09.06.2020

Der Plot beginnt mit einem Mord in Sunset Hall, der lediglich als Auftakt für zwei weitere Morde dient, die es gilt aufzuklären. Die Protagonistin Agnes Sharp, die mit ihrer Idee einer Senioren-WG als Außenseiterin in der englischen Provinz angesehen wird, nimmt die Nachforschungen selber in die Hand. Ihre scharfe (Sharp) Beobachtungsgabe und ihr Wissen (der Leser erfährt, dass sie früher bei der Mordkommission ermittelt hat) bringt sie hierbei sinnstiftend für das Allgemeinwohl ein. Sie hat die Sicherheit, Entschlossenheit und Furchtlosigkeit; Eigenschaften mit denen sie ihre körperlichen Einschränkungen, die das Alter mit sich bringt, kompensiert. Tatkräftig unterstützt wird sie bei der Mörderjagd von ihren Mitbewohnern, von denen jeder ein Unikat ist und alles andere als langweilig. Die Gruppe setzt sich aus skurilen, exzentrischen und herrlich verschrobenen Charakteren zusammen; irgendwie typisch englisch! Die Autorin bedient weitere Klischees, wie z.B.: schlechtes Essen, Konsum von Gin Tonic oder Passion für Gardening. Dies geschieht jedoch nie abwertend, sondern immer mit einem liebevollen Blick auf diese Eigenheiten, insoweit kann dies der Autorin verziehen werden. Parallel werden Themen, wie körperliche Gebrechen (Hüftprobleme, Tinnitus), geistige Defizite (Vergesslichkeit) und die Wichtigkeit eines selbstbestimmten Lebens im Alter thematisiert. Der Schreibstil ist leicht, locker und die einzelnen Handlungsstränge können vom Leser gut nachverfolgt werden. Bereits am Anfang erfährt man, dass die WG ein Geheimnis hütet, so dass ein Spannungsbogen aufgebaut wird. Es stellt sich jedoch schnell heraus, dass dieses Geheimnis sich nicht auf die Gesamtheit der Morde bezieht, so dass die Spannung beim Leser bis zum Ende aufrechterhalten bleibt. Die Autorin nutzt Perspektivwechsel, um tiefer in die einzelnen Figuren einzutauchen und dem Leser die Motivation und Gefühlslage nahezubringen. Bemerkenswert ist auch, dass die Autorin, obwohl es sich um sehr blutrünstige Morde handelt, den Humor nie aus dem Blick verliert. Gleiches gilt für die überraschende Auflösung. Ein überaus lesenswertes Buch, das den Leser, trotz viel Schmunzeln, nachdenklich zurücklässt.

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