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Rezension zu
Zwei Wochen im Juni

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein traumhaft beruhigendes Buch

Von: El Ef Booknerd
09.08.2020

Zwei Wochen im Juni haben die beiden ungleichen Schwestern Ada und Toni Zeit das Haus ihrer kürzlich verstorbenen Mutter in Gragaard an der Ostsee auszuräumen und Käufer zu finden. Dabei erleben sie eine Reise in ihre Vergangenheit, die Höhen und Tiefen ihrer Kindheit und Jugend. Beide Frauen haben sich ein Leben aufgebaut. Ada ist 43 Jahre alt, lebt als freischaffende Künstlerin in Hamburg, ist kinderlos und hat seit drei Jahren eine Affäre mit einem verheirateten Mann, der seine Familie nicht verlassen kann. Die Liebe zu ihm macht es ihr schwer sich für eine ernsthafte Beziehung zu öffnen und sie erlebt eine Achterbahn der Gefühle während der Zeit im Elternhaus. Toni hingegen ist verheiratet und hat zwei Kinder, ihr Sohn Tom ist 19 Jahre alt und Julia ist ihre 17 jährige Tochter, die genau wie ihre Tante in dem Alter mit Liebeskummer fertig werden muss. Toni ist im Gegensatz zu ihrer Schwester sehr ordentlich, hat für wirklich alles eine Liste und entspricht so ganz dem Bild einer Lehrerin. Ihr Mann und sie arbeiten beide an der selben Schule, was dem Familienleben vielleicht manchmal nicht ganz zuträglich ist. Während der gemeinsamen Zeit entdecken die völlig verschiedenen Persönlichkeiten erleben Momente wieder, durchstreifen ihre Kindheit mit Freude und genießen es mal wieder unter sich zu sein um neue Erinnerungen zu schaffen und die alten nochmal zu überdenken. Dabei erfährt der Leser von Spielen während der Autofahrt (welches ich direkt mit meiner Tochter bei einer langen gemeinsamen Zugfahrt gespielt habe), von der ersten Schwärmerei, von kleinen Gemeinheiten unter Schwestern und von den großen Sorgen, die eine Familie so mit sich bringen kann. Es ist definitiv kein Buch, dass durch große Spannung und vielen aufregenden Momenten besticht. Der ruhige und völlig ausgeglichene Schreibstil führt einen flüssig und schnell durch die schöne Geschichte von neu entdeckter Schwesternliebe. Die Story wird aus der Sicht von Ada erzählt, Rückblenden eröffnen neue Einsichten in das Leben der Familie Hoffmann, unerwartete Funde bringen die Schwestern ihrer Mutter näher und weisen sie zugleich auf aktuelle Probleme hin. Letztendlich können sie das Haus beruhigt in neue Hände geben, können mit der negativen Vergangenheit abschließen und in eine neue und erfüllte Zukunft starten. Mich hat direkt ein bisschen Fernweh gepackt und die einfühlsame Art hat mich daran erinnert wie wichtig es ist, für die Familie da zu sein und auch mal getroffene Entscheidungen zu überdenken. Ich habe mich wohlgefühlt mit dem Buch, konnte es zuletzt nicht mehr aus der Hand legen und es sind sogar Tränen geflossen. Ada und Toni haben zwar ihr Elternhaus aufgegeben, aber ihre gemeinsam verbrachte Kindheit konnten sie nochmal aufleben lassen. Ein durchweg gelungenes Werk und toll für eine gemütliche Leserunde auf der Couch mit einem Tee – wohltuende und vor allem leichte Lektüre – genau das richtige für eine Auszeit in der stressigen Zeit.

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