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Rezension zu
Hagebuttenblut

Hagebuttenblut (Lina Bengstdotter)

Von: Poldi
21.08.2020

Unwillig kehrt Charlie Lager in ihr Heimatdorf Gullspang zurück, um einen ungelösten Fall zu lösen. Denn vor über 30 Jahren verschwand ein Teenager aus der Gegend – und Charlie hat vage Erinnerungen daran, das Mädchen gekannt zu haben. Immer mehr aus Charlies Vergangenheit kommt wieder an die Oberfläche, sodass sie sich bald die Frage stellt, ob sie nicht weiter in den Fall verstrickt ist, als sie sich eingestehen will… Mit „Löwenzahnkind“ hat die schwedische Autorin Lina Bengstdotter den ersten Teil ihrer Trilogie vorgelegt, der eng mit ihrem Heimatdorf Gullspang verbunden ist. So ganz scheint sie ihre Kindheit darin noch nicht verarbeitet zu haben. Denn auch der zweite Teil „Hagebuttenblut“ ist mit vielen düsteren Geheimnissen eben dieses Dorfs gespickt. Und wie bereits im ersten Teil ausgeführt, hat die Hauptfigur so einige psychische Probleme aus der Vergangenheit, die sie immer noch quälen und in diesem Band noch mehr denn zuvor quälen. Das ist intensiv umgesetzt und interessant aufbereitet, manchmal aber allzu bruchstückhaft umgesetzt. Die Gedankenfetzen, die eingestreut wurden, stören immer wieder den Erzählfluss und lassen sich teils nur schwer einordnen und erschließen sich nur im Laufe der Zeit erschließen. Diese psychische Komponente nimmt viel Raum ein und verleiht der Geschichte einen düsteren Touch, was eine Stärke ist, sich in der Umsetzung aber einige Schwächen erlaubt. Der Kriminalfall an sich über das vor 30 Jahren verschwundene Mädchen tritt dabei schon etwas in den Hintergrund, weil Charlies Psyche eng mit der Handlung verbunden ist. Leider wird der Spannungsaufbau auch dadurch gehemmt, dass die Ereignisse schon so lange zurückliegen und sich in der Gegenwart keine neue Entwicklung aufbaut (mit Ausnahme des zunehmenden Erkenntnisgewinns der vergangenen Ereignisse). Schade, denn die Idee hinter der Geschichte ist packend und dramatisch, zumal eben nicht so viele Klischees und Stereotypen des Genres vorhanden sind. Das Finale ist dann auch wirklich spannend geraten und lässt die vorigen Ereignisse in einem anderen Licht erscheinen. Doch ein Quäntchen mehr davon hätte der eigentlichen Handlung auch sehr gutgetan. „Hagebuttenblut“ fällt gegenüber seinem Vorgänger zwar etwas ab, da ein Verbrechen aus ferner Vergangenheit ohne zusätzlichen Spannungsaufbau in der Gegenwart nicht durchgängig aufregend wirkt. Die Vertiefung von Charlies psychischen Problemen und die Verknüpfungen mit der Vergangenheit sind jedoch sehr gelungen und sorgen für einige sehr markante Momente, die in Erinnerung bleiben. Es macht Spaß, das zu erkunden, was den Roman dann auch lesenswert macht, auch wenn die eigentliche Handlung nicht so stark ist wie beim Vorgänger

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