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Rezension zu
Südlich vom Ende der Welt

Vom ersten Satz an spannend!

Von: Claudia Grothus
07.09.2020

Carmen Possnig nimmt uns mit in eine vollkommen fremde Welt, beginnend mit ihrer eigenen Bewerbung um das Forschungsprojekt im antarktischen Winter. Zwölf Menschen – Wissenschaftler und Techniker – überwintern in der antarktischen Station Concordia, um Forschungsprojekte zum Überleben auf anderen Planeten durchzuführen. Denn im Weltall herrschen ähnlich tödliche Außenbedingungen und vor allem eine ähnliche menschliche Isolation, wie hier im antarktischen Winter. Das Draußen kann nur mit aufwändiger Schutzkleidung betreten werden, das lebenserhaltende Drinnen ist abhängig von Computern, technischen Geräten und Treibstoff. Der Ausfall irgendeines dieser funktionierenden Systeme (inklusive der Menschen) ist für die Teilnehmer lebensbedrohlich. Denn kein Schiff und kein Flugzeug erreicht sie in der bis zu -80°C kalten und neun Monate andauernden Nacht. Am Ende des antarktischen Sommers, im Januar, reisen also nach und nach die meisten Bewohner der Station Concordia ab. Nur ein Team von zwölf Überwinterern, darunter auch die Autorin, bleibt in den beiden Türmen von „Dome C“ und der letzte Materialtransport, das letzte Flugzeug verlassen die Station. Jetzt wird es wirklich ernst … Carmen Possnig versteht es, das menschliche Erleben mit der sachlichen Reportage und den wissenschaftlichen Hintergründen mühelos zu verbinden. Denn das eigentlich Interessante bei einer Pol-Überwinterung ist ja: Wie kommt eine kleine Gruppe von Menschen klar, die sich über Monate vollkommen isoliert vom Rest der Welt in einer absolut lebensfeindlichen Umgebung aufhält? Hier kann es sich niemand anders überlegen und nach Hause fahren. Es gibt keine Möglichkeit abzureisen, bevor die Temperaturen nicht wieder auf „angenehme“ minus 25 Grad klettern. Egal was passiert, die zwölf Überwinterer müssen da durch. „Südlich vom Ende der Welt“ ist eine spannende und unterhaltsame Lektüre, die das Denken und die eigene Vorstellungskraft in ganz unbekannte Dimensionen schickt. In der Mitte des Buches befindet sich ein Bildteil mit Fotos der Antarktis und einem Einblick in das Innenleben der der Station. Wer also mal etwas ganz anderes lesen will ist hier richtig.

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