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Rezension zu
Ich war der Lärm, ich war die Kälte

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Emotional und mitreißend

Von: art_of_books97
28.10.2020

„Also legte ich ein Gelübde ab. Ich schwor es auf Iris’ Leben, damit ich es niemals brechen konnte. Das Gelübde lautete: Hör auf, um Liebe zu betteln.“ Dieses Zitat aus „Ich war der Lärm, ich war die Kälte“ hat mich wirklich extrem berührt. Und es beschreibt die Geschichte perfekt. Es geht um die fünfzehnjährige Lexi, die immer wieder mit Aggressionsproblemen zu kämpfen hat. Dabei will sie eigentlich nur allen gefallen. „Mach das Monster“ wie ihre kleine Schwester Iris es so schön formuliert. Im Grunde begleiten wir Lexi, wie sie versucht mit ihrem Leben klar zu kommen. Eine kleine Triggerwarnung: Es geht um emotionalen Missbrauch. Ich finde dieses Thema wurde sehr gut aufgearbeitet. Auch wenn Lexis Gedanken teilweise etwas verdreht sind, weil sie eine teilweise sehr spezielle Art hat, die Welt um sich herum zu betrachten. Wir begleiten sie auf ihrer Entwicklung zu einem starken Charakter. Zu Beginn der Geschichte zeigt sie sich als Liebe bedürftig. Sie will nur ihrem Stiefvater gefallen, sie will von ihrem Stiefbruder geliebt werden und sie will, dass ihre Mutter glücklich ist. Dafür versucht sie alles, aber ihr Stiefvater scheint sie dennoch nicht zu akzeptieren und ihr die Schuld an allem zu geben, was schief läuft. Letztlich versteht Lexi aber, dass es nicht ihre Schuld ist, sondern dass ihr Stiefvater sich falsch verhält, es aber niemand wahrhaben will. Die Geschichte zeigt Extreme auf. Wie Lexi irgendwann nicht mehr weiter weiß, ihre Mutter und ihre Schwester einfach nur beschützen will. Und sie zeigt, wie ein emotionaler Missbrauch in Kombination mit einer emotionalen Abhängigkeit funktioniert. Es sind Wunden, die keiner sehen kann. Als Leser war es schon fast frustrierend, Lexi dabei zu zusehen, wie sie allen versucht zu sagen, was für ein Monster ihr Stiefvater ist. Auch wenn er sie nie geschlagen hat. Aber es will niemand so richtig verstehen. Grade weil Lexi durch ihre Aggressionsprobleme als schwieriges Kind gilt. Alles in allem hat mich der Schreibstil gepackt. Ich war in der Geschichte und habe mitgelitten, eine innere Wut aufgebaut. Ich habe komplett die Emotionen übernommen und Lexis Verhalten als sehr authentisch wahrgenommen. Auch wenn ich nicht immer alles nachvollziehen konnte, sie ist halt fünfzehn, da handelt man nicht immer rational. Demnach kann ich dieses Buch nur weiterempfehlen, aber natürlich nur mit Triggerwarnung.

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