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Rezension zu
Zwischen dir und der Dunkelheit

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein übernatürlich guter Page-Turner

Von: buecherherz
07.11.2020

Ich liebe Mythen und Sagen. Geheimnisse und Verwicklungen in religiösen Kontexten finde ich unfassbar spannend. Dass „Zwischen dir und der Dunkelheit“ da ganz gut passen wird, verriet der Klappentext, doch wie gut es wirklich passt, habe ich nicht geahnt. Sera, Mark und Jo sind mäßig erfolgreich mit ihrem Youtube-Kanal über Spukgeschichten in Bayern. Die drei haben schon verschiedene Orte besucht, an denen Geister umherirren sollen oder andere Geheimnisse auf sie warteten. Doch nach ihrem Video aus der Münchner Frauenkirche kamen die Follower plötzlich in Scharen. Immerhin gab es zum ersten Mal wirklich etwas Übernatürliches. Leider glauben alle, das Video wäre ein Fake. Nicht einmal Mark und Jo sind sich sicher, was sie erlebt haben. Aber Sera weiß ganz genau, dass sie eine Gestalt gesehen hat, die sich aus dem Teufelstritt erhob. Sera ist eine Hauptfigur, die ich direkt mochte. Sanft, interessiert, sensibel, klug. Ich schloss sie nicht nur prompt in mein Herz, sondern war auch an ihr und ihrem Leben interessiert. Sie konnte die Story gut auf ihren Schultern tragen, aber das musste sie gar nicht. Denn ihr wurden ein paar andere – nicht weniger – interessante Menschen zur Seite gestellt. Doch Sera ist nicht nur eine Kombination all ihrer positiven Charaktereigenschaften, sie scheint auch übernatürlich begabt. Seit jeher hat sie kurze Visionen, wenn sie Menschen berührt, doch seit der Begegnung in der Frauenkirche führen ihre Träume sie Nacht für Nacht ins Mittelalter und damit direkt ins Leben von Margarete, die ihre große Liebe auf dem Scheiterhaufen wiederfindet. All das kratzt jedoch nur an der Oberfläche der Geschichte. Denn sie ist so viel mehr als Spukgeschichten und Mittelalter-Visionen. Das alles ist so viel größer, als Sera und der Leser gedacht haben. Antonia Neumayer hat es geschafft, so viele Details und Verquickungen einzubauen, die sich nach und nach aufdecken und verbinden, dass die Story nie langweilig wurde. Immer wieder entdeckte ich neues Altes und erlebte Aha-Momente. Das Buch war ein richtiger Page-Turner ohne Spannung mit dem Holzhammer zu kreieren. Die Gefahr war schleichend und unterschwellig. Die Geschichte konnte mich wirklich überraschen und ließ mich begeistert zurück. Ich konnte es kaum erwarten, in jeder freien Sekunde das Buch aufzuklappen und mich einfangen zu lassen von all den Entwicklungen und Wahrheiten, die hinter allem steckten, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Die Autorin ließ vor allem all das Übernatürliche, die Visionen, Erscheinungen und Sichtungen so natürlich und authentisch wirken, dass das ganze Buch seltsam real wirkte. Was mir sonst selten passiert, kam hier direkt häufiger vor. Immer wieder dachte ich: „Wow, wie cool hat sie das gerade beschrieben?“ Die Sprache malte wundervolle Bilder und ich konnte das Buch wie einen guten Film sehen. Kritik habe ich wenig. Ich hatte nur immer ein bisschen das Gefühl, als blieben die Figuren distanziert und auf Aspekte beschränkt, die für die Geschichte eine Rolle spielen. Zwischendurch verloren ich die Wechsel in die Vergangenheit auch kurz den Reiz für mich und „störten“ fast den Lesefluss, da ich die Gegenwart so spannend fand und dort bleiben wollte. Aber das sind Kleinigkeiten. Ich hatte so viel Spaß mit diesem Werk. Alles an dem Buch hat mich fasziniert. Die spannenden Figuren, das große Ganze und auch, dass Antonia Neumayer mir Lust auf die ganzen religiösen Themen machte, die mich sonst in Büchern stören. Es fiel mir wirklich schwer, Sera und all die anderen gehen zu lassen. Zum Glück habe ich aber noch „Selkie“ von der Autorin auf dem SuB. Bis dahin gibt es für dieses Buch aber erst einmal 4,5 Sterne.

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