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Rezension zu
Von wegen Heilige Nacht!

Eine interessante Betrachtungsweise

Von: Beate
15.12.2020

Mich hat zuerst das Layout und der Titel "Von wegen Heilige Nacht" angesprochen. Das hörte sich nach einer interessanten Betrachtung der Weihnachtsgeschichte an. Und dem war auch so. Das Buch ist in einzelne Kapitel unterteilt, in der die weihnachtstypischen Symbole einzeln betrachtet und hinterfragt werden: "Die Nacht des 24. Dezember oder warum die Hirten am Feld nicht gefroren haben", "Maria oder warum muss der Messias von einer Jungfrau geboren werden?", "Ochs und Esel oder wer war bei der Geburt dabei?". Es werden verschiedene Quellen herangezogen, die auf die Hinweise in der Bibel Bezug nehmen, z. B. starb Herodes eigentlich schon vor der Geburt von Jesus. Auch wurden die Evangelien, in denen die Weihnachtsgeschichte erzählt wird, 100 Jahre später geschrieben und spiegeln eigentlich eher die Umstände in diesen Jahren wider als die zu Jesu Geburt. Was mich beim Lesen etwas gestört hat, waren die Zitatverweise vor allem auf zukünftige Artikel. Ich blättere ja nicht ständig hin und her. Habe mich aber daran gewöhnt, diese zu ignorieren. Ich weiß nicht, ob das auch anderen so geht. Ein Kapitel bzw. ein Zitat hat mir ganz besonders gefallen - das über Josef. Wer war er, wie alt war er, war er viel älter als Maria, vielleicht zum zweiten Mal verheiratet, wann ist er gestorben, denn als Jesus als Sohn Marias bezeichnet wurde, war Josef wohl bereits gestorben, denn sonst wäre er der Sohn Josefs gewesen. Aber am schönsten und berührensten fand ich, wie Josef das Vaterbild seinen Sohnes Jesus geprägt hatte. "Denn das von Jesus vertretene Gottesbild ist das von einem barmherzigen, liebevollen, zärtlichen, vergebenden, offenen und stets fürsorglichen Vaters. Wir dürfen davon ausgehen, dass Jesus einen solchen Vater in Josef hatte." Ebenso war Josef ein guter Erzähler, denn "von irgendjemand muss Jesus die vielen Fabeln und Gleichnisse, die er erzählt, ja haben." Ich finde das ein tolles Bild eines eigentlich nur als Nebenfigur auftretenden Josef. Es zeigt, dass er seinem Sohn viel Gutes mitgegeben haben muss. Auch wenn das Buch so ziemlich alles in der Weihnachtsgeschichte widerlegen kann, so wird doch am Schluss auf den eigentlichen Sinn von Weihnachten verwiesen: "... diese Geschichte, die ... doch eine Wahrheit nahebringen will, die das Leben so vieler Menschen ... mit Hoffnung und Mut erfüllt hat und noch heute erfüllen kann?". Die wissenschaftliche Betrachtung ist gut und informativ, aber die Autoren, die beide Theologie studiert haben, haben viel dazu beigetragen, dass man zwar die Fakten nicht aus dem Blick lassen kann, aber auch das zwischen den Zeilen lesen muss. Ein schönes Buch und empfehlenswert und gut zu lesen.

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