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Rezension zu
Die Frau zwischen den Welten

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Der steinige Weg zum Glück

Von: Sandra von Siebenthal
17.02.2021

Als Kind einer Deutschen und eines Tschechen erfährt Ella schon als kleines Kind, wie es ist, zwischen den Stühlen zu sitzen. Das Schicksal will es, dass ihre Familie immer auf der falschen Seite steht und das machthabende Regime gegen sich hat. Als 1945 Ellas Vater von tschechischen Revolutionsgarden erschlagen wird, wird alles noch viel schlimmer. Ellas Mutter ist gezwungen, mit den beiden Kindern zur Familie ihres ermordeten Mannes zu ziehen, welche sie hasst und ihr fortan das Leben schwer machen wird. Ella selber wird in Klosterschulen gesteckt, in welchen ihr Leben zur Tortur wird. „Was der alte Mann im Beichtstuhl in meiner Seele anrichtete, ist mit Worten nicht zu beschreiben.“ Doch dann verliebt sich Ella in Pavel. Und sie scheint endlich auf der Sonnenseite des Lebens angekommen. Leider trügt der Schein, es folgen Psychiatrie, eine weitere Flucht, weitere Gefahren… bis Ella die Liebe ihres Lebens trifft. Doch noch immer schlägt das Schicksal weiter zu. Die Frau zwischen den Welten ist ein bewegendes Buch über eine Frau, die vom Schicksal mehr als auf die Probe gestellt wurde. Oft sitzt man beim Lesen da und fragt sich, wie ein einzelner Mensch so viel tragen, ertragen kann. Es ist die Geschichte einer Frau, die schon als kleines Mädchen lernen musste, dass man keinem trauen kann – und das rettet ihr sogar später das Leben. Es ist die Geschichte einer Frau, die trotz allem immer wieder aufsteht und kämpft. Für sich, für das Leben, für die, welche sie liebt. Hera Lind erzählt die Geschichte von Ella Berner auf eine gut und flüssig lesbare Weise, es gelingt ihr, den Leser von der ersten Seite an zu packen und nicht mehr loszulassen. Die Geschichte trägt mit ihrer Tragik sicher viel zu diesem Effekt bei. Auch wenn das Buch stilistisch sicher nicht der grossen Literatur zuzuzurechnen ist, da es ab und an ins Pathetische abgleitet oder auch stellenweise Züge seichter Liebesromantik trägt, so gelingt der Erzählerin doch ein Erzählfluss, der mitreisst. Und vielleicht tut gerade das auch gut bei der Schwere, welche diese Lebensgeschichte doch mit sich bringt. Fazit: Ein bewegendes Buch, das einen von der ersten Seite packt und nicht mehr loslässt. Die Lebensgeschichte einer mutigen Frau, die trotz grausamem Schicksal immer wieder die Kraft findet, das eigene Leben in die Hand zu nehmen. Sehr empfehlenswert.

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