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Rezension zu
Später

Tote lügen nicht

Von: Buchperlenblog
29.03.2021

Jamie Conklin ist zweiundzwanzig, als er uns seine Geschichte erzählt. Eine wahre Horrorstory, wie er selbst sagt. Doch zunächst fängt es gar nicht so gruselig an. Klar, Jamie kann Tote sehen und mit ihnen sprechen, er weiß sogar, dass sie nicht lügen können, wenn man ihnen eine Frage stellt. Und wenn ich mich selbst frage, ob ich einen Toten, egal wie nett er auch wäre, sehen wollen würde, wäre meine Antwort ein klares Nein. Allerdings ist Jamies Erzählung so durch und durch sympathisch, dass es mich weder vor der verstorbenen Frau des Nachbarn gruselte, noch vor dem toten Schriftsteller, dessen Abschlussband einer großen Saga nun nicht mehr geschrieben werden sollte (Hey Stephen, parodierst du hier etwa deinen Kollegen George R.R. Martin ein wenig, hm?). Aber das Böse lässt nicht allzu lang auf sich warten, denn nicht jeder Geist eines Verstorbenen ist freundlich, und manchmal klopft das wahre Böse erst nach dem Tode an. Dass Jamies Gabe größtenteils vor seinen Mitmenschen verschwiegen wird, das ist verständlich. Wer würde einem kleinen Jungen schon glauben, dass er mit Toten kommunizieren kann? Aber seine Mutter glaubt ihm, nicht sofort, aber doch mit der Zeit. Überhaupt fand ich das Mutter-Sohn-Verhältnis unglaublich schön dargestellt, inklusive aller Ups’n’Downs, die es in Familien nun einmal so gibt. Dass Jamies Vater keine Rolle in seinem Leben einnimmt, stört da gar nicht so sehr. Doch eine Person weiß ebenfalls von Jamies Talent, und wird es im Laufe der Geschichte zu seinen Gunsten ausnutzen wollen. Ob das gelingt, und wenn ja, zu welchem Preis? Das müsst ihr natürlich selbst herausfinden. Da bleibt mir nur noch eines euch mit auf den Weg zu geben: Wenn ihr einem Toten eine Frage stellen könnt, seid euch sicher, dass ihr die Antwort auch hören möchtet. Übrigens: Einen wohligen Schauer der Erinnerung brachte mir diese Geschichte, indem sie das berühmt-berüchtigte Ritual von Chüd thematisiert. Wir erinnern uns, in ES war es dieses Ritual des geistigen auf-die-Zunge-des-Dämons-beißens, welches schlussendlich dem Club der Verlierer den Sieg über Pennywise brachte. Wie das wohl Jamie helfen könnte? Fazit Eine durch und durch sympathische Geschichte, die mit einigen schmackhaften Gruseligkeiten aufwarten kann. Den ganz großen Horror fand ich nicht – und zugegebenermaßen hätten mir hier auch 300 Seiten Ausschmückungen wirklich gefallen, um ein wenig länger an Jamies Seite zu verweilen – aber manchmal muss man eine Geschichte wohl auch einfach erzählen, ohne zu viele Schnörkel am Wegesrand.

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