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Rezension zu
Mein Name ist Selma

Selma liefert mit ihrer Geschichte ein weitere wichtige Erinnerung

Von: buchfreude
05.04.2021

Mir fällt es schwer, die richtigen Worte für die Rezension von Selmas Lebensgeschichte zu finden. Wo soll ich beginnen? Wie kann ich in Worten ausdrücken, was Selma van de Perre uns mit ihrer Biografie geschenkt hat? Das Leben eines Menschen ist etwas Privates, was ungern mit der ganzen Welt geteilt wird. Heute im Bereich von Social Media wird zwar ständig jedes kleinste Detail gepostet und in der Welt verbreitet, aber immer nur die guten Seiten. Selma van de Perres Leben hatte aufgrund der Nationalsozialisten nicht nur gute Seiten. Sie wurde gedemütigt und verfolgt und musste in ständiger Angst leben. Doch ihr Buch zeigt die unglaubliche Überlebensgeschichte einer Kämpfernatur. Als junge Frau wurde sie oftmals noch als unschuldig und eher kindlich wahrgenommen, doch die Umstände der Zeit sorgten dafür, dass sie schnell erwachsen wurde. So organisierte sie Unterschlupf für ihre Mutter, ihre Schwester und sich. Darüber hinaus half sie aktiv im Widerstand, indem sie Botengänge erledigte. Dabei brachte sie Ausweise, Unterlagen und Dokumente in die verschiedensten Orte Niederlands. An einem Punkt wurde dieses gefährliche Leben zur Normalität, sodass auch die Angst sie nicht länger übermannte. Doch irgendwann wurde sie als Widerstandskämpferin festgenommen und in verschiedene Konzentrationslager gebracht. Immer wieder beschreibt sie Situationen, in denen sie dem Tod haarscharf entkam. Selma nennt das Glück. Und die Realität, die sie erlebte, lässt uns nur ansatzweise spüren, wie grausam ihr Leben wegen den Nationalsozialisten war. Sie wollte überleben und schaffte es auch, indem sie jahrelang unter falschem Namen blieb. Niemanden vertraute sie ihren wirklichen Namen an, bis sie befreit wurde und dem Roten Kreuz ihn mitteilte: Selma Velleman. In ihrer Biografie geht es zum größten Teil um die Zeit ihres Widerstands und ihr Aufenthalt in den Konzentrationslagern. Doch zu Beginn und am Ende erfahren wir auch die Geschichte von Selma Velleman vor und nach dem Nationalsozialismus. Sie erzählt uns, wie aus einem normalen Mädchen plötzlich eine Überlebenskämpferin im Widerstand wurde und wie nach dem Krieg kaum einer über den Holocaust sprach. Man wollte nach vorne blicken und eine bessere Zukunft gründen. Doch mit 97 Jahren schreibt sie dann doch ihre Memoiren, um damit beizutragen, dass die grausame Ermordung und die unmenschliche Behandlung von Millionen Menschen niemals vergessen werden. Mit Selmas eigenen Worten möchte ich diese Rezension beenden: „Dieses Buch soll Zeugnis unseres Kampfes gegen die Unmenschlichkeit sein. […] die Grausamkeiten des Zweiten Weltkrieges und die mutigen Taten der Menschen […] dürfen nie in Vergessenheit geraten.“ (S. 219-220)

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