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Rezension zu
Das Meer von Mississippi

Intensiv und detailreich erzählt

Von: Sabine Seifert
28.06.2021

Der Klappentext hatte mich neugierig auf diesen tief im Süden der Vereinigten Staaten angesiedelten Kriminalfall gemacht. Außerdem wollte ich sehr gern mehr über die Zeit der Prohibition erfahren und lese bevorzugt historische Romane. Bereits nach wenigen Seiten verspürte ich diese unterschwellig bedrückende Atmosphäre der Hoffnungslos- und Perspektivlosigkeit, die ich auch bei einer Reise durch die Südstaaten einige Zeit nach dem verheerenden Hurrikan Katrina wahrgenommen hatte. Die Handlung des Romans entwickelt sich sehr langsam, da die Autoren sich immer wieder die Zeit nehmen, ihren beiden Hauptfiguren (ein Prohibitionsagent und die gesuchte Schwarzbrennerin) durch ausführliche Rückblenden auf Ereignisse ihres bisherigen Lebens eine enorme Tiefe zu verleihen. Diese Rückblenden sind so platziert, dass die Geschichte immer komplexer wird und sich die verschiedenen Handlungsstränge immer mehr miteinander verzahnen. Eine Verbindung zwischen den Beiden entsteht schon recht früh durch die Übergabe eines verwaisten Babys, das die Fürsorge einer Mutter braucht. Um dieses Buch auf sich wirken lassen und die zahlreichen Informationen zum Zeitgeschehen und den Lebensumständen der Menschen aufnehmen zu können, sollte man sich als Leser/in in Geduld üben. Im weiteren Verlauf der Erzählung stellt sich immer mehr heraus, dass es sich nicht um einen klassischen Kriminalfall handelt, sondern um die Entwicklung einer Liebesbeziehung zwischen den beiden Hauptfiguren mitten im Strudel der dramatischen Ereignisse um die verheerende Flutkatastrophe. Im Verlauf der Ereignisse wird Beiden bewusst, dass sie aufgrund der Rollen, die sie in ihrem bisherigen Leben eingenommen haben, eigentlich Gegner sind. Erst durch den Deichbruch bietet sich ihnen unter Lebensgefahr die Chance, sich aus dieser Situation zu befreien und um ein neues selbstbestimmtes Leben zu kämpfen. Großen Respekt bringe ich der aufwändigen Recherche entgegen, die das Autorenpaar auf sich genommen hat, um diesen Roman mit so viel Tiefgang in die historischen Ereignisse um eine der größten, aber dennoch wenig bekannten Naturkatastrophen der USA einzubetten.

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