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Rezension zu
Liebe braucht nur zwei Herzen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wohlfühlbuch, bei dem bloß die Protagonisten nicht so überzeugen

Von: sofiasworldofbooks
26.07.2021

Vielen lieben Dank an den Penguin-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar! Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider. Aufmachung: Das Cover gefällt mir sehr gut! Vor allem bei Romance bin ich ein großer Fan von Pastellcovern, und da stört es mich auch gar nicht, wenn es nicht wirklich viel mit dem Inhalt zu tun hat – was will man dabei auch groß auf dem Cover abbilden? Da reicht es mir schon, wenn es hübsch ist. Das ist hier der Fall, was natürlich nicht nur am Glitzer liegt (wobei das schon ausgereicht hätte, wenn wir ehrlich sind xD), aber auch an dem stilisierten Umriss des Herzchens und der generellen Farbkombination des Pastellrosa/ -orange mit dem goldenen Glitzer und dem Dunkelblau, das alles sehr gut miteinander harmoniert. Ein Hingucker! Meine Meinung: Von „Liebe braucht nur zwei Herzen“ habe ich mir eine leichte, süße Liebesgeschichte erwartet, also ein Wohlfühlbuch für zwischendurch. Die Erwartungen konnte es annähernd voll erfüllen. Am besten hat mir an dem Buch wohl Wilms´ wunderbarer Schreibstil gefallen: Er ist leicht, ungezwungen und lässt sich schnell und flüssig lesen, was ganz automatisch dazu führt, dass der Leser in die Geschichte gezogen wird. Man hat keine Probleme, der Handlung zu folgen und kann auch mal gut eine längere Sitzung einlegen. Vor allem zum Entspannen nach dem Lernen oder vor dem Schlafengehen ist „Liebe braucht nur zwei Herzen“ ideal. Inhaltlich ist es ähnlich leicht: Man hat hier nicht viel Drama und nur relativ wenige traurige Momente, was das Buch perfekt zum Abschalten macht. Zwar sind einige Szenen, die wie Rückblenden anmuten, durchaus sehr emotional geschrieben und behandeln auch ein recht schweres Thema, aber insgesamt nicht in so intensiver Weise, als dass es einen beim Lesen allzu sehr belastet. Nichtsdestotrotz wird mit der Thematik in angemessen sensibler Weise umgegangen, was mir sehr gut gefallen hat. Die Protagonistin Liv ist Ordnungsfee und Minimalistin – beides spielt in der Handlung des Buches eine wesentliche Rolle, sodass man einen guten Einblick in ihren Lebensstil bekommt. Das hat mir insofern sehr gut gefallen, als dass man auch unabhängig vom Buch angefangen hat, darüber nachzudenken, wie viele Dinge man selber besitzt und welche davon man eigentlich gar nicht bräuchte. Ich habe zum Beispiel auch überlegt, welcher meiner Gegenstände mein „Unscheinbarer“ ist – entsprechend Livs Theorie ist mir da auch sofort einer eingefallen – und bin auch motiviert, mal wieder meine Schränke auszumisten. Nicht nur aus dem Grund, dass das Buch so eine interessante, originelle Note und Liv Persönlichkeit bekommt, sondern auch, weil man losgelöst vom Inhalt so etwas aus „Liebe braucht nur zwei Herzen“ mitnimmt, hat mir dieser Aspekt sehr gut gefallen. „Liebe die Menschen, benutze die Dinge. Umgekehrt funktioniert es nicht.“ (S. 223) Der einzige Grund, aus dem ich dem Buch am Ende doch einen Punkt abziehen muss, sind die beiden Protagonisten Liv und Flo. Vor allem Liv konnte ich oft nicht nachvollziehen. Sowohl was ihre Lebensweise angeht – da war ich eigentlich immer auf der Seite ihres Vaters – als auch ihre Art, mit Konflikten umzugehen – nämlich gar nicht –, bin ich offenbar ein ganz anderer Typ als sie. Natürlich finde ich es gut, wenn Protagonisten nicht immer gleich aufgebaut sind, aber ein bisschen muss ich ihre Entscheidungen ja dennoch nachempfinden können, und das war hier eher selten der Fall; ich konnte mich einfach nicht in sie hineinversetzen. Mit Flo erging es mir da ähnlich. Für den Leser ist von Anfang an klar, was da zwischen ihm und Saskia läuft, oder eher nicht läuft, und mich hat es schon einige Nerven gekostet, mitzuerleben, wie Flo in die meiste Zeit inkonsequent handelt. Sein Verhalten seiner Familie und gleichzeitig auch Liv gegenüber ist für mich nicht vertretbar. Zwischendurch war er durchaus mal ganz cute, insbesondere im Umgang mit seiner kleinen Tochter, aber das hat trotzdem nicht dazu geführt, dass er mir sympathisch wurde. Weil ich also sowohl mit Liv als auch mit Flo nicht warmwerden konnte, konnte ich logischerweise auch ihre Beziehung zueinander nicht so gut nachfühlen. Der Aufbau der Slow Burn-Romance an sich hat mir zwar super gefallen – wären es andere Protagonisten gewesen, wäre ich vermutlich richtig invested gewesen –, aber insgesamt hält sich meine Begeisterung wegen der beiden dann doch in Grenzen. Fazit: „Liebe braucht nur zwei Herzen“ ist ein schönes Wohlfühlbuch, das insbesondere mit dem ungezwungenen Schreibstil der Autorin punktet, der es einem leichtmacht, mit dem Buch für ein paar Stunden dem Alltag zu entfliehen. Der Aspekt mit dem Minimalismus und Aufräumen hat mir insofern gut gefallen, als dass man losgelöst von der Handlung des Buches auch für sein eigenes Leben ein bisschen etwas mitnehmen kann. Die Slow Burn-Romance zwischen Liv und Flo hätte dazu führen können, dass ich das Buch sogar in einer Sitzung verschlungen hätte, wenn ich mich ein bisschen besser in die beiden hätte hineinversetzen können. Letztlich konnte ich weder mit Liv noch mit Flo jedoch wirklich warmwerden, sodass ich insgesamt ihre Beziehung nicht so gut nachvollziehen konnte. Aus diesem Grund ziehe ich einen Punkt ab und gebe dem Buch gute 4/5 Lesehasen.

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