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Rezension zu
The Upper World – Ein Hauch Zukunft

Zeitreise Thriller mit einer großen Portion Physik

Von: Eisblaue Eule
01.10.2021

The Upper World“ ist ein wahrer Genre-Mix. Hier fließen so viele verschiedene Elemente ein, dass es schwer ist das gesamte Werk zu beschreiben. Fangen wir zunächst mit dem Aspekt der Zeitreise an. Femi Fadugba gibt sich hier sehr viel Mühe so viel Physik wie möglich in die Geschichte einzubinden. Zusätzlich zu den Erklärungen in der Geschichte gibt es im Anhang einige Formeln. Bei den ersten war es noch kein Problem, aber am Ende habe ich sie dann doch nur noch überflogen. Mein Physikunterricht ist nun doch schon 13 Jahre her. Dennoch soll das niemanden abschrecken, der mit Physik nichts anfangen kann. Denn hier wird alles anschaulich und verständlich erklärt. Ich frag mich manchmal, warum uns damals alles so kompliziert und langweilig erklärt wurde, wenn es auch wie hier so simpel und erfrischend geht. Trotz der fundierten mathematischen und physikalischen Grundlagen ist der Schreibstil flüssig und sehr angenehm zu lesen. Es fühlte sich auch nie belehrend an, es fühlte sich dagegen so an, als ob ich mit Rhia zusammen lerne und verstehe. Auch die Einbindung von historischen Sinnbilden, wie das Höhlengleichnis von Sokrates funktionieren sehr gut. Die Zeit von Esso im Jahr 2020 ist geprägt von Gangkämpfen, Rassismus und überforderten Lehrern. Esso wird offen gezeigt, dass er keine Zukunft hat, dass er nichts an seinem Leben verbessern kann. Rhia kämpft im Jahre 2035 mit anderen Problemen, die Technik hat sich stark verändert und auch ihre Perspektive ist schlecht. Ich mochte beide Charaktere sehr, allerdings hätte ich mir hier etwas mehr Charaktertiefe gewünscht. Nach Beendigung des Buches habe ich das Gefühl, dass ich von beiden noch viel zu wenig weiß. Dagegen ist die Beschreibung des Londoner Problemviertels sehr ausführlich und vermittelte ein Gefühl, wie sich ein Leben zwischen Gangs, Gewalt und Trostlosigkeit anfühlt. Die Erzählung fand ich spannend und durch die ständigen Perspektivwechsel zwischen dem Jahre 2020 und dem Jahre 2035 erfährt man immer nur stückchenweise was damals in Essos Vergangenheit vorgefallen ist. Und man beschäftigt sich dauerhaft mit der Frage, kann die Vergangenheit verändert werden? Das Ende war für mich schwierig. Der ganze Aufbau mit den logischen mathematischen Formeln, der komplexen Physik endet auf eine Art, die meine Erwartungen nicht erfüllt. Die letzte große Erkenntnis und der große Showdown fühlten sich etwas deplatziert an. Femi Fadugba gelingt ein Debüt, dass einen mitreißt. Hinein in die Gewalt der Gangs, die Perspektivlosigkeit und die Möglichkeit der Zeitreise. Mit nur kleineren Schwächen hat mich dieser Genremix überzeugt und ich bin schon gespannt, mehr vom Autor zu lesen!

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