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Rezension zu
Der Flug des Raben

Berührendes Buch

Von: books.and.twins
27.10.2021

Garnet Raven erlebte mit drei Jahren, wie viele Kinder kanadischer First Nations auch, das Schicksal von der eigenen Familie getrennt und in Pflegefamilien gesteckt zu worden zu sein. Über seine Herkunft weiß er fast gar nichts, wächst bei Weißen auf und merkt, dass egal was er macht, er nicht als Weißer gesehen wird. Anfangs erfindet er die skurrilsten Geschichten wenn er auf seine Abstammung angesprochen wird. In den 70ern freundet er sich mit Leuten aus der Black Community an, lässt sich einen Afro frisieren und trägt farbenfrohe Kleidung, ganz nach seinem Idol James Brown. Als er wegen kleinerer Drogendelikte ins Gefängnis kommt, erhält er nach einiger Zeit einen Brief. Zu seiner Überraschung schreibt ihm ein gewisser Stanley Raven, der behauptet sein Bruder zu sein. In diesem schildert er ihm, wie man Garnet als Kind der Familie entrissen und wie die Familie all die Jahre nach ihm gesucht hat. Nach seiner Entlassung beschließt Garnet nach Ontario zu reisen, um seine Familie im Reservat zu besuchen. Als er ankommt, muss er feststellen wie groß seine Familie ist, welche Probleme sie haben und wie ungewohnt und fremd ihm alles ist. Einer der Ältesten, Keeper, nimmt sich seiner an. Als letzter Hüter der Ojibwe unterweist er Garnet und macht ihn mit den Traditionen und der Geschichte seines Stammes vertraut. Dies lässt Garnet bald verstehen woher er abstammt, was Land den First Nations bedeutet und lässt ihn die tiefe Verbundenheit mit dem Leben spüren, die er bisher immer vermisst hat. Richard Wagamese war ein fantastischer Erzähler. In seinen Büchern widmete er sich der Geschichte seines Stammes und den Widrigkeiten, die sie zu ertragen hatten. Er selbst ist in Heimen und bei Pflegefamilien aufgewachsen, bis er mit Anfang 20 endlich wieder mit seiner Familie vereint wurde. Mit diesen Erfahrungen schrieb er weise, berührende Bücher in sensiblen Worten, um die Geschichten zu bewahren und seinem Volk eine Stimme zu geben. Der Autor verstarb in 2017. Absolut lesenswert.

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