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Rezension zu
Die kleine Schule der großen Hoffnung

Einfach ein feiner kurzer Roman!

Von: nil_liest
10.12.2021

„Die kleine Schule der großen Hoffnung“ ist in der Tat eine Geschichte einer Schule. Denn es geht um eine junge Frau, Yammie, die ihr Reservat verließ um Lehrerin zu werden und nun als Lehrkraft zurückkehrt aus Québec mit hoher Motivation, aber auch mit Unsicherheiten behaftet. Ist sie doch fast gleichalt wie manch ihrer Schüler. Auch der Tod ist ein omnipräsentes Thema, sei es weil die Gesundheitsversorgung recht schlecht ist oder die Suizidrate viel höher als anderswo. Das Buch ist schmal und wird mit dem leicht romantischen Titel nicht ganz dem Inhalt gerecht. Denn es ist großartig und in überhaupt nicht beschönend. Aber es zeichnet auch kein pessimistisches Bild. Die sehr kurzen Kapitel geben uns einen kleinen Einblick in das Leben vor Ort, lassen uns jedes Mal mit einem Puzzlestück zurück, dass weder belehrt, noch romantisch, noch verzweifelnd wirkt. Ich als Leserin bin ohne Subkontext dabei und darf mich dazugesellen, aber eben nicht immer und was toll ist, es bleibt wertungsfrei. Was das Buch so besonders macht, ist die Tatsache, dass Naomi Fontaine eine First-Nation-Autorin ist. Dem Text merkte ich an, dass er von Herzen kommt und sie sehr bedacht darauf geachtet hat keine Klischees zu produzieren. Aus meiner Sicht sehr gut gelungen, denn ihr Anspruch ist nicht Transparenz zu schaffen, eher eine Art Bewusstsein zu schüren für einzelne Schicksame ohne zu verallgemeinern. Ich persönlich glaube, dass uns Naomi Fontaine mit dem Buch lehren will, jeden Menschen als Individuum zu sehen und keine Schublande aufzumachen. Aber, wer diesen dünnen Roman auch „nur“ als nette Lektüre liest, wird auf seine Kosten kommen, denn es ist wie eine warme Decke in kalten Tagen: gut für die Seele.

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