Rezension zu
Flug 416
Keine Therapie gegen Flugangst
Von: PMFlugkapitän Bill übernimmt aus Pflichtgefühlt den Flug eines erkrankten Kollegen von LA nach New York obwohl er dem Sohn versprochen hatte, ihn beim wichtigen Schul-Footballturnier zu begleiten. Kaum ist Bill aus dem Haus werden seine Frau und die 2 Kinder gekidnappt. Der Entführer verlangt, dass das Flugzeug über einem noch zu bestimmenden Ziel zum Absturz gebracht wird - und informiert, dass ein Komplize an Bord ist. Das Credo des Kapitäns "der Familie wird nichts passieren, das Flugzeug wird heil landen". Nach dieser Maxime handelt er. Es gelingt ihm, die Crew zu informieren. Die Purserin kann ihren Neffen am Boden verständigen, der beim FBI ist aber dort nicht gerade der beliebteste Mitarbeiter. Aus diesem Plot entwickelt sich eine sehr spannende Geschichte. Die Charaktere sind gut und glaubhaft beschrieben. Allerdings fehlt bei der Beschreibung der Motivation der Entführer sowohl in der Luft als auch am Boden etwas die Substanz. Dafür sind Abläufe, Örtlichkeiten und Zuständigkeiten im Flugzeug sehr, öfters zu sehr beschrieben. Hier merkt man deutlich, dass die Autorin früher Flugbegleiterin war. Etwas weniger wäre manchmal mehr gewesen. Streckenweise hatte ich beim Lesen das Gefühl, es wird schon auf eine Verfilmung hingearbeitet oder der eine oder andere Flugzeug-Entführer Film hat mit als Grundlage gedient. Alles in allem ein spannendes Buch, das man nicht auf einem Urlaubsflug lesen sollte. Für einen Debutroman sehr gelungen. Beim nächsten Krimi sollte die Autorin allerdings etwas weniger Flugdetails einbauen.
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