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Rezension zu
Schneeblind

Beklemmend und spannend

Von: matom's Bücherwelt
19.05.2022

Schon im Prolog erfasst mich die erste Welle einer ganz beklemmenden Stimmung, die mich in das Leben des jungen und noch in der Ausbildung befindenden Polizisten Ari spült. Er ist bis über beide Ohren verliebt und gerade mit seiner großen Liebe Kristin zusammengezogen. Doch er liebt nach langen beruflichen Irrfahrten auch seinen Beruf als Polizist und kann einem Jobangebot aus einem kleinen Städtchen ganz im Norden einfach nicht widerstehen und zieht alleine dort hin. Die kleine Gemeinde liegt idyllisch Tief in einem Fjord und umrahmt von großen und mächtigen Bergen - völlig verschneit. “Dort passiert nie was” teilt ihm sein neuer Chef an seinem ersten Arbeitstag mit. Bis plötzlich der berühmteste Mitbewohner der Gemeinde während der Proben zu einem Laien-Theaterstück auf Fuße der Treppe tot aufgefunden wird. War es ein Unfall oder wurde nachgeholfen? Doch dabei bleibt es nicht und ein weiteres Unglück geschieht. Was sein Chef und seine Kollegen für ein Unglück halten, lässt Ari keine Ruhe. Nicht jeder in dem kleinen Städtchen steht dem Neuling offen und freundlich gegenüber und auch seine Nachfragen machen es nicht unbedingt besser. Der sehr bildhafte Schreibstil hat es mir sofort sehr einfach gemacht, diesen sehr abgelegenen und völlig verschneiten Ort vorzustellen. Die Unmengen an Schnee, die dadurch entstehende Enge eingerahmt von scheinbar endlos hohen Bergen, haben mir ein unglaublich bedrückendes Gefühl gegeben und aber vor allem auch ein wunderschönes Kopfkino erschaffen. Stück für Stück hat mir der Autor viele der Dorfbewohner und auch die Gruppe einer kleinen Theatergruppe vorgestellt. Mehrmals hatte ich das Gefühl, im Sumpf der komisch klingenden Namen zu ertrinken, doch der Autor hat die Charakteren so klar beschrieben und mit guten Merkmalen ausgestattet, das ich flüssig durch die Kapitel gekommen bin. Bis zum eigentlichen Fall und bis die Ermittlungen aufgenommen wurden, hat es sehr lange gedauert. Doch die durchgehend knisternde Stimmung und die wirklich gut gewählten Protagonisten haben mir nicht das Gefühl gegeben, dass etwas fehlt oder sich dadurch Längen ergeben hätten. In diesem Buch ist neben Ari und seinem unerschütterlichen Mut der Schnee und vor allem die damit ständig einhergehende Atmosphäre der Star. Der Titel “Schneeblind” ist wirklich Programm. Die Verknüpfungen, die sich durch diesen Thriller ziehen und somit den Fall ergeben, sind mit äußerst feiner Nadel gewebt. Durch die Hartnäckigkeit und den unerschöpflichen Mut von Ari bauen werden die Ermittlungen zu einer immer größeren Lawine geformt, die am Ende unaufhaltsam durch die Seiten rauscht. Selbst als ich dachte, dass nun alles aufgelöst ist, hat Herr Jonasson nachgelegt und typisch für einen ersten Teil einen ganz ordentlichen Cliffhanger hinterlassen. Schön, dass der zweite Teil "Todesnacht" bereits erschienen ist.

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