Rezension zu
Landpartie

Der aus Russland stammende Schriftsteller Sasha Senderovsky lädt mit Beginn der Pandemie eine Gruppe von Freunden, Bekannten und einen Schauspieler in seine Bungalowsiedlung ein, um die kommenden Wochen und Monate gemeinsam zu verbringen. In dem Roman geht es um eine Vielzahl von Themen und unterschiedlichen Charakteren und deren Lebensgeschichten. Ob Pandemie, Rassismus, unterschiedliche soziale Hintergründe der Menschen, Liebesbeziehungen, ein unbekannter und unheimlicher Besucher, Freundschaften, Verrat... Dieses Potpourri, vermischt mit Erinnerungen aus alten, gemeinsamen Zeiten, verwirrt bisweilen beim Lesen und erfordert eine gute Konzentration. Insbesondere zum Ende hin gibt es längere Passagen bzw. Kapitel, die zwar die Vergangenheit (reale oder vermischt mit Träumen?) einer Person beschreiben, aber wenig spannend und langatmig erscheinen. Dennoch hat sich das Lesen meiner Meinung nach gelohnt, da dieser Roman etwas "Spezielles", Unvergessliches hat und nachwirkt. Vielleicht ist das eines der Bücher, die zweimal gelesen werden sollten, um die kleinen Geschichten und Verhaltensweisen der Gäste und des Gastgebers (sowie seiner Familie) besser zu verstehen.