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Rezension zu
Der Klon

Der Klon

Von: Manuela Hahn
28.07.2022

Die Journalistin Mara versucht den scheinbar unaufhaltbaren Aufstieg der rechten Partei Der deutsche Weg aufzuhalten, die, geführt von dem ehemaligen Geschichtslehrer Bernd Sörensen und der Juristin Alina Schalk, auf dem besten Weg sind, Regierungspartei zu werden. Mara erfährt von dem koreanischen Wissenschaftler Moon Dong-soo, der nicht nur Haustiere wohlhabender Kunde klont, sondern auch die verstorbenen Kinder verwaister Eltern. Erste Spuren führen sie nach Berlin zu den Zwillingen Robin und Friedrich, deren Originale im Kleinkindalter bei einem Bootsunfall ums Leben kamen, auch die Embryonen dieser Kinder wurden im Labor Moons modifiziert, ein defektes Gen, das eine frühe Form von Alzheimer verursacht, wurde ausgeschaltet. Eine weitere Spur führt Mara zu Arthur Hendrich, der im Auftrag von Sörensen und Schalk geklonte Adolf Hitler. Was dann geschieht, ist erschreckend realistisch. Damit sich Arthur möglichst ähnlich wie Hitler entwickelt, sorgen Sörensen und Schalk dafür, dass sein Lebensweg dem Hitlers gleicht. Ein gewalttätiger Vater, eine liebende Mutter, die Ablehnung einer Kunsthochschule und sogar die Erfahrungen während eines Krieges, das alles inszenieren die beiden und zunächst scheint ihr Plan auch aufzugehen. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland ist Arthur entsetzt von den Zuständen im Land und er beginnt auf einem Instatube Kanal" Die Zerstörung" die Missstände anzuprangern, geschickt manipuliert von Sörensen spricht er von Heimatschutz, von Sicherheit und Vertrauen, davon dass die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel schuld an all dem ist, was in Deutschland schiefläuft, weil sie 2015 mit ihren Worten "Wir schaffen das" die Grenzen öffnete für Menschen die vor Krieg und Verfolgung flüchteten. Er verbreitet Hetze, ohne sich bewusst zu sein, was er eigentlich anrichtet, unbeabsichtigt treibt er gerade junge Wähler in die Arme der Nazis. Als seine wahre Identität bekannt wird, zeichnet der Autor ein noch erschreckenderes Bild, die Reaktionen reichen von Anbetung des Hitler Klons, der Deutschland in eine strahlende Zukunft führen soll, bis zu der Forderung dem jungen Mann den Prozess zu machen für etwas, das er persönlich nicht getan hat, er soll die Verantwortung übernehmen, für die Gräueltaten die lange vor seiner Geburt verübt wurden. Lubbadeh zeigt Parallelen auf zu der Zeit als der echte Hitler an die Macht kam, die Angst der Menschen vor der Zukunft, die sie wegschauen, ließen als seine Schergen durch die Straßen marschierten und unschuldige drangsalierten, schlugen und wegbrachten. Ebenso sind die Parallelen zu heute nicht zu übersehen, auch wenn Sörensens Parteiprogramm, das er in einem TV-Interview erklärt, deutlichere Worte findet als das, was die rechte Partei heute zugibt. Das Buch ist mehr als reine Unterhaltung, es regt zum Nachdenken an, darüber wo man sich Informationen beschafft, welchen Quellen man Glauben schenkt. Und auch darüber, wie weit die Wissenschaft gehen darf und wie sehr unsere Gene unser Handeln und Denken bestimmen, oder ob nicht doch unsere Erziehung und unser Umfeld unser Leben bestimmen. Der Autor legt seine Finger gleich auf mehrere Wunde Punkte in unserer Gesellschaft, das tut weh und das ist gut so. Seit dem Klon Schaft Dolly im Jahr 1996 wurden noch einige Tiere geklont, die Wissenschaft macht immer wieder Fortschritte, bei denen allerdings auch Rückschläge zur Tagesordnung gehören. Gerüchte, dass auch das Klonen von Menschen nicht mehr lange dauern könne, keimte in vielen Menschen die Hoffnung auf ein eigenes Kind. Dem allerdings steht das Verbot gegenüber Menschen Klonen zu dürfen.(vertieft man sich ein wenig in das Thema, lernt man allerdings schnell, dass es kein weltweites Verbot gibt und dass auch die Länder in denen es verboten ist, sich nicht so ganz einig sind, was der Wissenschaft erlaubt sein soll und was nicht)

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