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Rezension zu
RAVNA – Die Tote in den Nachtbergen

Ravna – Die Tote in den Nachtbergen (Elisabeth Herrmann)

Von: Poldi
05.09.2022

Ravna nimmt sich eine Auszeit vom Alltag an der Polizeischule und kehrt in ihre Heimat im nördlichen Norwegen zurück, um gemeinsam mit den anderen Samen den Trieb der Rentiere auf die Sommerweiden zu erleben. Doch bei einem Unfall landet sie in einer versteckten Bärenhöhle und stößt auf die Leiche eines Mädchens, das seit zehn Jahren vermisst wird. Schnell hat Ravna den Verdacht, dass einer der Teilnehmenden des Viehtriebs verantwortlich sein muss… Mit „Die Tote in den Nachtbergen“ hat Elisabeth Herrmann ihre Buchreihe um die junge Polizeischülerin Ravna Persen um einen weiteren Band ergänzt, der erneut sehr atmosphärisch geraten ist. Der Ausflug in das naturbelassene Nordnorwegen in das Gebiet der Samen ist sehr stimmungsvoll beschrieben, Landschaft, Traditionen und die besondere Stimmung an Mitsommer wirken lebendig und nahbar. Doch die Autorin hat auch die gesellschaftliche Wandlung, die Zerrissenheit zwischen Aufbruch und Tradition, einer sich wandelnden Welt beschrieben und setzt dabei einige sehr gelungene Akzente. Dabei sind auch die Charaktere gut ausgearbeitet, wobei neben Ravna insbesondere einige Nebenfiguren dieses Bandes in das Zentrum gestellt werden – die bereits bekannten Begleiter von Ravna treten etwas in den Hintergrund, wobei der brummige und abweisende Rhune Thor wieder für einige gelungene Momente sorgt. Die Handlung baut sich indes eher langsam auf, auch der Einstieg in den Roman sorgt nicht gerade zu Anfang für Aufregung. Doch wie sich langsam verschiedene Hinweise miteinander verbinden und sich die Handlung zusammensetzt, ist insgesamt gelungen. Die Zweiteilung der Geschichte auf zwei Zeitebenen sorgt zudem für eine gewisse Dynamik. Das Buch endet in einer packenden Auflösung, die einige Überraschungen birgt und die Fäden gekonnt zusammenführt, aber leider etwas überhastet wirkt. „Die Tote in den Nachbergen“ ist ein starker Nachfolgeband, insbesondere wegen der sehr dichten Atmosphäre, den gelungenen gesellschaftlichen Aspekten um die Samen und der ungewohnten Szenerie. Auch die Charaktere kommen gut zur Geltung, wobei vor allem Ravna noch einmal schärfer umrissen wird. Die Handlung ist unterhaltsam und flüssig erzählt, entwickelt sich aber recht langsam weiter – lesenswert ist der Roman dennoch.

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