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Rezension zu
Heumahd

Auf dem Bergbauernhof,,,,

Von: Angela Busch
06.09.2022

MEIN LESEEINDRUCK: Die Autorin nimmt uns mit in das *Werdenfelser Land* .Wir schreiben das Jahr 1886 und es ist ein hartes Leben auf den Bergbauernhöfen dieser traumhaften Gebirgslandschaft. Unsere Protagonistin Vroni Grasegger kann allerdings kurz aufatmen, denn ihr gewalttätiger, brutaler Ehemann erfriert nach einer durchzechten Nacht im vereisten Bergwald. Die junge Frau steht nun allein da mit dem Knecht Korbinian und der Magd Josefa. Dann lebt noch die kleine Rosl - ein Kind aus erster Ehe des Bauern mit auf dem Hof. *Idiotenkind* sagen die Dorfbewohner zu ihr, denn sie ist ein Kind mit angeborener Trisomie 21. Die Führung des Hofes obliegt nun allein Vroni Grasegger. Doch sie ist jung, unerfahren und die Dorfbewohner drängen sie mit Druck zu einer neuen Versorgungsheirat...... Ich bin sofort in dieses fordernde Leben der Vroni eingetaucht, dank der wunderbaren, flüssigen und dramatischen Bildsprache der Autorin. Fast poetisch muten die Landschaftsbeschreibungen und Beobachtungen an, die von Susanne Betz der Vroni über diese gewaltige Bergwelt gegeben wurde. Die Autorin lässt die Leser*innen sofort an diesen wunderschönen Eindrücken des Karwendelgebirges und seiner damals noch unberührten Natur teilhaben. Zitat Seite 145 : " Die Tage waren lang und hell. Im Monat Juli, im Heumond, musste am meisten geschafft werden. Mit Mühe löste Vroni die Schürzenbänder und drückte mit hornhäutigen Fingern Knöpfe durch Löcher . Der Rock fiel auf den Boden, dann das Leibchen, nur das Brennen im Kreuz fiel nicht ab. " Die Arbeit auf dem Hof ist hart, doch Vroni findet durch eine empathische Freundschaft zum Kunstmaler *Wilhelm Leibl* Hilfe - und vor allen Dingen Anerkennung. Dieser Künstler hat tatsächlich gelebt und die Autorin hat ihm in diesem fiktiven Roman ein literarisches Denkmal gesetzt. Sein Bild * Bauernmädchen mit weißem Kopftuch* verbindet sie geschickt mit der Romanfigur der fiktiven Vroni Grasegger. Aber auch ihr Kinder- und Jugendfreund Anton Huber steht ihr liebevoll , allerdings aber schüchtern und zurückhaltend zur Seite. Besonders herzerfrischend und berührend empfand ich die Liebe der Vroni zur kleinen behinderten Rosl. Vroni hat dieses Kind mit Liebe gefördert und gefordert - unterstützt von einem englischen Freund des Malers, die beide regelmässig zu Gast bei Vroni auf dem Hof waren. Aber die Anfeindungen des Dorfes machen Vroni das Leben schwer. Sie wird vor allem von der jungen, männlichen Dorfbevölkerung verspottet, verhöhnt und auch sexuell bedrängt. Hinzu kommen die mühsamen, landwirtschaftlichen Arbeiten um den Hof und die eigene Existenz zu erhalten..... Das Buch liest sich super spannend und vermittelt eine ganz stimmige und eindrucksvolle Atmosphäre der Lebensumstände auf einem Bergbauernhof in einer damals noch weitestgehend unberührten Naturlandschaft. Meine Bewertung: eine absolute Leseempfehlung mit FÜNF ***** Sternen ! Herzlichen Dank an die Autorin und den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplar.

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