Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Der Bunker

Vom Kosovo bis nach Berlin

Von: Franziska_J
19.01.2023

Drogen- und Organhandel, Kriegsverbrechen, Rechtsradikale, Reichsbürger, ein Gangster der ins Filmgeschäft einsteigen will und im Zentrum des Ganzen ein Ermittler mit ziemlich ungewöhnlichen Methoden. Man könnte meinen, dass ist ein bisschen viel für einen Krimi, doch Clemens Murath schafft es in seinem neuen Krimi Der Bunker (erschienen im August 2022 bei Heyne Hardcore) all diese Elemente zu einem scheinbar unentwirrbaren Geflecht aus Lügen, Gewalt und Angst zu verknüpfen. Der Roman ist nach Der Libanese der zweite Band der Reihe um den Ermittler Frank Bosman. Der Bunker ist auf jeden Fall einer der komplexesten, aber auch durchdachtesten Krimis, die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Die Vielzahl der Handlungselemente, Motive, Orte und Figuren verlangen vom Leser die volle Aufmerksamkeit. Doch es fällt nicht schwer, sich vom Roman mitreißen zu lassen, da die Ermittlungen schnell an Fahrt aufnehmen und Ermittler Frank Bosman ziemlich ungewöhnliche Taktiken anwendet, um Ergebnisse zu erzielen. Gemeinsam mit der UN-Sonderermittlerin Elaine Szolnay will er den ehemaligen Warlord Remi Ekrem wegen seiner Kriegsverbrechen und Drogenhandels zur Strecke bringen. Doch je tiefer die Ermittler graben, desto komplexer wird der Fall. Plötzlich führen die Spuren zu einer Berliner Privatklinik, die im Verdacht steht, mit Organen zu handeln und schließlich auch zu einer Gruppe Rechtsradikaler, die Jagd auf Flüchtlinge macht und sie in einen Bunker sperrt, der auf dem Privatbesitz eines Reichsbürgers liegt. Zwischen Berlin und dem Kosovo beginnt eine rasante Verfolgungsjagd, die für Bosman sehr schnell persönlich und sehr gefährlich wird. Neben der komplexen Handlung mit einem perfekten Spannungsbogen ist auch die Figurengestaltung sehr gelungen. Zum einen wird multiperspektivisch sowohl aus Sicht der Ermittler als auch der Verbrecher und anderer Beteiligter erzählt, zum anderen sind die Protagonisten nicht zweidimensional in gut und böse eingeteilt, sondern jeder Charakter hat mehrere Seiten. Besonders die Schuldigen und Verbrecher werden auch von einer menschlichen Seite gezeigt, so dass ihr Verhalten zumindest zum Teil nachvollziehbar wird.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.