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Rezension zu
Feinde

Eines der besten Bücher Grishams

Von: Elke,Elke Heid-Paulus
05.04.2023

John Grisham und Biloxi das gehört fast schon zusammen, hat er doch dieser Stadt am Golf von Mexiko bereits in einigen seiner Romane (Das Urteil / Der Partner / Der Richter, / Die Liste) ein Denkmal gesetzt. Nun also „Feinde“, Originaltitel The Boys from Biloxi, die Geschichte von Keith und Hugh. Baseball-Little League Champions, beste Freunde in der Jugend, die im Laufe ihres Lebens zu erbitterten Gegnern werden. Und obwohl es, wie von Grisham gewohnt, auch Gerichtsszenen gibt, ist dies doch kein Justizthriller. Aber der Reihe nach. Beide Enkel kroatischer Einwanderer in der dritten Generation, im gleichen Viertel von Biloxi aufgewachsen, träumen von einer Karriere als Baseball-Profis. Aber es soll anders kommen, woran ihre Väter maßgeblich beteiligt sind. Keith‘ Familie lebt ein unauffällig bürgerliches Leben, wohingegen Hughs Vater Karriere in der Dixie-Mafia macht. Keith studiert Jura an der Ole Miss und lässt sich als Anwalt nieder, Hugh tritt in die Fußstapfen seines Vaters und sucht das schnelle Geld in der Unterwelt. Als 1969 der Jahrhundert-Hurrikan Camille Biloxi verwüstet, nimmt die Geschichte eine dramatische Wendung. Die Schäden sind immens, aber wie so oft bei Grisham sind es die betrügerischen Versicherungsunternehmen und die korrupten Politiker, die die Geschädigten im Regen stehen lassen. Dagegen können auch die Verfahren, die Keith führt, nichts ausrichten. Aber wie so oft springt die Mafia als Unterstützer bei dem Wiederaufbau in die Bresche. Es wird gelogen, betrogen und eingeschüchtert und kommt zu Auseinandersetzung innerhalb und zwischen den verschiedenen Lagern. Nicht selten mit tödlichem Ausgang, und dann, wir lesen ja Grisham, geht es vor Gericht. „Feinde“ ist eine Familiengeschichte und für mich eines der besten Bücher Grishams, was auch der Hauptrolle geschuldet ist, die Aufstieg und Fall der schäbigen Golfküstenstadt Biloxi und ihrer Bewohner hier spielt. Der Ausflug in die Stadtgeschichte, die Hintergrundinformationen, die uns der Autor liefert, die Beschreibungen der Schauplätze, all das verbunden mit der Entwicklung der beiden Protagonisten, die auf unterschiedlichen Seiten stehen und ihre Kämpfe austragen, ist anschaulich beschrieben und liest sich stimmig und fesselnd. Einziger Wermutstropfen sind die etwas langatmigen Einschübe über Baseball, Grishams Lieblingssportart, aber diese sind glücklicherweise ja nur am Anfang zu finden. Kein typischer Grisham, aber dafür ein sehr lesenswerter Roman!

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