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Rezension zu
Mein wunderbares Ich – Was mich ausmacht und welche Rolle die Gene dabei spielen

Hervorragend gelungene Antworten auf die Fragen: Wer bin ich, was macht mich aus, und wer will und kann ich werden?

Von: Die Buchguckerei
14.04.2023

„Wer bin ich?“ So einfach ist diese Frage, und so schwierig zu beantworten. Clarissa Corrêa da Silva hat es versucht – herausgekommen ist ein beeindruckendes Sachbuch für Kinder zu Beginn der Pubertät, mit deutlicher Lese-Empfehlung auch für deren Eltern. Clarissa "Clari" Corrêa da Silva ist geübt darin, Kindern die Welt zu erklären; sie moderiert unter anderem die Fernsehsendungen „Wissen macht Ah!“ und die „Sendung mit der Maus“. Sie beginnt die Entdeckung des eigenen Ichs mit den vielgehörten Floskeln: „Ganz der Papa!“ oder „Das hast du von Mama!“ Nach einem Ausflug in die Welt der Zellen, der Gene und der DNA ist klar: Etwa zur Hälfte ist ein Mensch das Produkt der Gene seiner biologischen Eltern. Und die andere Hälfte? Die ist bei der Geburt noch nicht festgelegt, sondern formt sich im Lauf des Lebens durch äußere Einflüsse: Lebensumstände, Erlebnisse, Gefühle, Sinneseindrücke und so weiter. Man nennt das Epigenetik. „Clari“ beschreibt die drei wissenschaftlich definierten Sozialisationsphasen und widmet sich dann ausführlich der Pubertät – nicht wie so oft sorgenvoll und problembeladen, sondern als „megagute Zeit, sein eigenes Ich zu formen“. Sie erklärt, warum wir uns in Gruppen so wohl fühlen, warum es aber auch wichtig ist, Zeit allein mit sich zu verbringen. Zum Schluss ermuntert sie zum Neugierigsein – denn nur wer Neues erlebt, kann sich auch verändern. Clarissa Corrêa da Silva schafft in ihrem Buch gleich mehrere Dinge auf einmal. Sie schreibt über komplexe biologische Vorgänge so verständlich, dass es schon eine Kunst ist; dabei arbeitet sie viel mit anschaulichen Beispielen. Nebenbei liefert sie eine wissenschaftlich fundierte Grundlage für einige aktuelle Themen, etwa das Aufwachsen in verschiedenen Kulturen oder die Frage, wann stereotype Vorlieben geprägt werden („Rosa ist eine Mädchenfarbe“), die wir später nur schwer wieder loswerden. Dank vieler Kniffe kommt das Buch auch nicht wie ein bleischwerer Wissensklotz daher: Die Kapitel werden durch Witze und Notizen mit „Randwissen“ aufgelockert; auf mehreren Seiten können die Leserinnen und Leser selbst aktiv werden und etwa auf einer Skala notieren, ob sie eher still oder laut, Nachteule oder Lerche, Kopf- oder Bauchmensch sind. „Clari“ bietet an manchen Stellen vertiefendes Wissen an – mit dem Hinweis, dass man das Kapitel auch auslassen kann, wenn es einen gerade nicht so interessiert. Das Schönste an dem Buch ist aber: Es macht Mut, es bestärkt, es macht Lust auf die Welt und das Leben – und es zeigt, dass Veränderungen nicht angsteinflößend sein müssen, sondern ein positiver Turbo sein können für das eigene Ich.  

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