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Rezension zu
Die Schneekönigin - Kristalle aus Eis und Blut

Düster, spannend, aber auch oberflächlich

Von: Crashies Wonderland
02.05.2023

Wie der Titel schon aussagt, handelt es sich hier um eine Adaption des Märchens "Die Schneekönigin" von Hans Christian Andersen. Das Original zu kennen, ist daher sicherlich hilfreich, der Roman lässt sich aber auch ohne Vorwissen gut lesen. Es sind zudem kurze Auszüge aus dem Märchen jeweils zu Beginn eines der Abschnitte im Buch enthalten. Die Handlung wird aus der Sicht von Greta erzählt. Sie ist die Burgherrin im Norden und für das Wohl der umliegenden Bevölkerung zuständig. Jeden Winter, wenn die Meerenge zufriert, werden mit der Stadt auf dem Festland Waren getauscht. Zu anderen Zeiten ist ein Austausch aufgrund des tückischen Meeres unmöglich. Entsprechend zurückgezogen und "unmodern" leben die Menschen rund um Greta. Greta zeichnet sich durch ihre Entschlossenheit und Liebe zu ihrer Familie und ihrem Volk aus, für die sie alles auf sich nehmen würde. Gleichzeitig hält sie an den Traditionen fest und glaubt daran, dass sie die Schneekönigin, die vom Berg aus über den Norden wacht, freundlich gestimmt halten müssen durch Gesang und Opfergaben. Als die Meerenge eines Winters nicht mehr zufriert und ihr Sohn in das eiskalte Wasser fällt, zögert Greta nicht lange und sucht Hilfe bei der Schneekönigin... Die Handlung wird ähnlich wie ein Märchen etwas oberflächlich erzählt. Es geht um die Aufgaben, denen sich Greta stellen muss, alles andere wird überwiegend nur angerissen. Auch die Charaktere bleiben, bis auf Greta, flach und sind Mittel zum Zweck. Dabei werden neben dem ursprünglichen Märchen vor allem die Themen Klimawandel und Feminismus eingebracht. Die Idee fand ich interessant und an sich gut umgesetzt. Es wird aber vor allem auf dem "rückständigen" Rollenbild der Frau "in der Stadt" etwas zu sehr herum geritten. Gepaart mit Zweifeln an Gretas Mann, weil natürlich auch das Familienleben noch infrage gestellt werden muss. Das war mir dann am Ende doch etwas viel. Das klingt jetzt vielleicht etwas zu negativ, aber mir hat das Lesen dennoch Spaß gemacht. Ich wollte stets wissen, ob die Schneekönigin wirklich existiert und ob Greta die erhoffte Hilfe bekommt. Dabei hat die Handlung auch ein paar Überraschungen parat und die Aufgaben, denen sich Greta stellen muss, wussten zu unterhalten. Das alles mit einer düsteren, einnehmenden Atmosphäre im kalten Eis. Das Ende war dann auch nochmal etwas, was mir persönlich gut gefällt. Wer auf Disney-Happy-Ends hofft, sollte das Buch aber vielleicht nicht lesen. Alles in Allem eine ungewöhnliche Märchen-Adaption, die ich trotz der Kritikpunkte gerne gelesen habe und die sich für Zwischendurch sehr gut eignet.

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