Rezension zu
Die Reise

Es gibt wundervolle Bücher, die eher kleine Kunstwerke sind, denn gewöhnliche Bücher. Genauso verhält es sich mit James Norburys „Großer Panda und Kleiner Drache“. Es ist kein Roman, keine Novelle, kein Ratgeber, kein Comic. Es ist ein künstlerisch illustriertes Büchlein voller Lebensweisheit und vor allem buddhistischen Erkenntnissen, die so aufbereitet sind, dass sie jede*r verstehen kann. Unabhängig davon in welchem Land man lebt und wie alt man ist, weshalb sich das Buch auch wunderbar als Geschenk eignet, um etwas wahrhaft Nachhaltiges zu verschenken. Großer Panda und Kleiner Drache sind die besten Freunde. Und Norbury hat mit dem kleinen, minimalistisch dargestellten Drachen wirklich eine tolle Figur erfunden. Zusammen mit dem Panda ergibt sich ein Duo, dass im Sinne aristotelischer oder platonischer Dialoge die Leser*innen verzaubert und in den kurzeiligen aber tiefsinnigen Bann schlägt. Die beiden ungleichen Freunde müssen sich auf eine Reise begeben, die sie erheblich herausfordern wird. Ganz der buddhistischen Lehre verbunden, müssen sie durch vielerlei Leid hindurch, wobei sie lernen müssen den Schwierigkeiten und Probleme zu trotzen. Die Reise spiegelt sich nicht nur in den Worten, sondern auch in den Bildern. Die Farben variieren je nach Gefahr und Gemüt. Und selbstverständlich können die Beiden stellvertretend für die Leser*innen scheitern oder wachsen. Doch um den Gefahren des Lebens und den unbekannten Zukünften gewappnet zu sein, müssen sie vor allem ihre eigenen Gedanken und Gefühle erforschen. Bildet im Buddhismus doch vor allem das Ego das größte Hindernis auf dem Weg zur Erkenntnis. Und damit auf dem Weg zu einem friedlichen, fröhlichen und erfüllten Leben. Und so wie sich Großer Panda und Kleiner Drache dem Hier und jetzt widmen müssen, so lernen die Leser*innen, so sie sich auf die achtsame Lektüre einlassen, ebenfalls in den wunderschönen Bildern und im vermittelten Sinn zu verweilen. Ohne weiter zu denken. Ohne zu (ver)urteilen. Offen. Im Jetzt.