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Rezension zu
Nebelkind

Nebelkind

Von: Thrillertante
18.08.2015

Hans Juhlen, der im Amt für Migration arbeitete, wird von seiner Frau erschossen zu Hause aufgefunden. Als die Spurensicherung ihre Arbeit verrichtet, entdecken sie Fingerabdrücke, die zu der Hand eines Kindes passen. Kurz darauf taucht an der schwedischen Küste die Leiche eines Jungen auf. Seine Fingerabdrücke passen zu denen, die die Polizei in Juhlens Haus gesichert hat. Die Staatsanwältin Jana Berzelius wird zu dem Fall hinzugezogen und diese hat außer beruflichen auch sehr persönliche Gründe den Fall aufzuklären. Mit "Nebelkind" erreichte mich ein sehr ungewöhnlicher Thriller. Wie es bei skandinavischen Thrillern oft der Fall ist, ist auch dieses Buch sehr düster. "Nebelkind" behandelt ein Thema, das nur schwer zu ertragen ist. Gerade in diesen Zeiten ist der Thriller hochbrisant und regt zum Nachdenken an. Die Charaktere, die Emelie Schepp erschaffen hat sind durchweg sehr authentisch beschrieben. Jana Berzelius hat ihrer ganz eigene Vorgeschichte, die von der Autorin Stück für Stück aufgedeckt wird. Emelie Schepp erzählt ihren Thriller auf zwei Zeitebenen. In der Vergangenheit erfährt der Leser von Flüchtlingen, die in einem Container nach Schweden geschafft werden. Die Gedanken der Familien, die Hoffnungen aber auch die Ängste sind sehr eindringlich beschrieben und man kann sich sehr gut in die Menschen hineinversetzen. Auf der anderen Seite wird die Geschichte der erfolgreichen Staatsanwältin Berzelius beschrieben. Sie ist eine sehr geradlinige, ehrgeizige und teils harte Frau. Jana ist ein sehr introvertierter Mensch. Um nicht zuviel zu verraten, gehe ich nicht darauf ein, was die Staatsanwältin zu dem Menschen gemacht hat, der sie nunmal ist. Natürlich gibt es um Jana auch ein Ermittlerteam, das aus Mia und Henrik besteht, die beide nicht unterschiedlicher sein könnten. Henrik nimmt seine Arbeit sehr genau, steht zu Hause aber mehr oder weiniger unter dem Pantoffel und Mia war für mich eine sehr ungewöhnliche Person. Diese leidet unter chronischem Geldmangel, hasst Jana Berzelius und ist von Neid fast zerfressen. Normalerweise mag ich es nicht unbedingt, wenn das Privatleben der Ermittler Kapitellang ausgebreitet wird aber in diesem Fall, fand ich es sehr spannend, mehr über die Beiden zu erfahren. Die Geschichten der Ermittler sind nicht ganz zu Ende erzählt und so hoffe ich auf einen zweiten Band, der mehr erfahren lässt "Nebelkind" hat mich von Anfang an gefangen genommen. Emelie Schepp hält die Spannung von Beginn an hoch und erzählt eine abgründige Geschichte, bei der ich oft erst mal durchatmen musste, bevor ich weiterlesen konnte. Man mag sich gar nicht vorstellen, dass Flüchtlinge so behandelt werden, allerdings glaube ich auch, dass es möglich sein könnte und die Geschichte gar nicht so weit hergeholt ist.Bei dieser Vorstellung dreht sich mir jedoch der Magen um und schon ist es wieder da, das Gefühl die Augen besser verschließen zu wollen.... Das Debüt von Emelie Schepp, welches in ihrer Heimat hochgelobt wurde, wird mich wahrscheinlich noch lange Zeit gedanklich beschäftigen. Ich gebe eine klare Leseempfehlung!

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