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Rezension zu
Der Rithmatist

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Magischer Zeitvertreib

Von: BecciBookaholic
26.08.2015

Inhalt Joel's Leben war bisher geprägt durch viele Verluste und Entbehrungen. Seine Liebe zur Rithmatik, der Kreidemagie, hat dies jedoch nie gedämpft. Obwohl er wohl niemals einer von Ihnen sein wird, beherrscht er die Kreise und Linien beinahe wie kein Zweiter. Jede freie Minute verbringt er damit sich alles Wissen darüber anzueignen. Seine Frustration über die Unfähigkeit ein Rithmatist zu werden schlägt sich in seinen Schulfächern nieder, obwohl der Besuch an der Akademie schon eine besondere Ehre für ihn sein sollte. Bald jedoch muss Joel erkennen, dass er alles andere als nutzlos für die Welt der Rithmatisten ist. Doch dies bedeutet nicht nur für ihn, dass er in großer Gefahr schwebt. Seine verborgene Gabe wird ihm erst bewusst als es schon beinahe zu spät ist... Der Schreibstil des Autors hat mir bereits in „Steelheart“ wahnsinnig gut gefallen. Er ist sehr präzise, dennoch auf seine ganz besondere Art ausschweifend ohne überfüllt zu wirken. Brandon Sanderson gibt jede Menge Informationen zur Funktionsweise der Rithmatik, bindet diese aber so geschickt in die Geschichte ein, dass man sich zu keiner Zeit „überinformiert“ fühlt. So gewinnt der Prozess des Erlernens für den Leser gemeinsam mit Protagonist Joel eine gewisse Leichtigkeit, die mit fortschreitender Geschichte richtig Spaß gemacht hat. Die Geschichte konnte mich nicht sofort packen, da ich kleinere Ernüchterungen verspürte als ich mich im Einstieg in einer Akademie für Kreidemagie befand. Es wirkte zunächst absolut fad und auch etwas unsinnig auf mich. „Gekritzel“ mit Kreide, was zum Leben erweckt wird und sich gegenseitig bekämpft. Eine Art Pokémon gepaart mit Magie. Auch die ewigen Kreise und Linien waren mir eine Weile recht suspekt. Doch bald schon konnte ich erkennen worauf der Autor wirklich mit seiner Geschichte zielt und der Handlungsstrang wurde sichtbar. Ab diesem Punkt ging es auch im Spannungsbogen rasant nach oben. Ich konnte mich plötzlich absolut in Joel und seine Nachforschungen hineinversetzen und teilte seine Gefühle. Es wirkte schnell wie eine rasante Ermittlung im Verdeckten und gleichzeitig geheimnisvolle Forschungsarbeit. Die Verdächtigungen und Mutmaßungen nahmen im Laufe der Geschehnisse zu und ein Hauch von einem magischen Thriller rückte in den Fokus. Im Hintergrund lauerte immer die Gefahr über die man als Leser nur sehr wenige Informationen erhielt beziehungsweise so gestreut, dass sie der Spannung kaum Einhalt geboten. Doch genau dieser Punkt störte mich zeitweise, da man den Grund der Rithmatik nur sehr Bruchstückhaft erklärt bekommt. Eine Art fehlendes Puzzleteil, welches auch bis zum Ende nicht wirklich in meinen Besitz kam. Diese „unbekannte Konstante“ war für mich demnach sowohl störend als auch erfrischend. In dieser doch sehr fantastischen Welt haben mir zwei Dinge wahnsinnig gut gefallen. Erstens war es ein männlicher Protagonist, was für mich doch recht selten vorkommt und zweitens sind sowohl Namen als auch der Personenkreis um den sich die Geschichte dreht sehr einfach gehalten. Die Namen passen perfekt zur magischen Seite, waren dennoch sehr eindringlich und leicht zu merken, die Personen um die sich die Ereignisse drehen sind weder enorm vielzählig gewesen noch mit anstrengender Charakteristik und Hintergrundgeschichte. So wirkte die Geschichte wunderbar im Stil des Jungendbuches und ist damit auch für deutlich jüngere Leser perfekt geeignet, wird aber auch für jeden Erwachsenen nicht langweilig. Das Ende empfand ich ebenso als sehr gelungen, wenngleich für meinen Geschmack zu viel offen gelassen wird. Die Personen sind in gewohnter Manier absolut gelungen. Joel stellt sich anfangs als ein rebellischer und zeitweise etwas trotziger Schüler dar, der sich nur für sein eigentliches Interesse – die Rithmatik – motivieren lässt. Er schleicht heimlich in die für ihn verbotenen Unterrichtsfächer und vernachlässigt seine Pflichten. Im Laufe der Geschichte erfährt man die Gründe für sein Verhalten und kann ab diesem Zeitpunkt sämtliche Handlungen seinerseits nachvollziehen. Ich mochte ihn sehr und konnte in nahezu jeder Situation seine Gedanken und Gefühle teilen. Er strahlt eine pedantische Intelligenz aus, die teilweise überheblich und selbstgerecht wirkt. Doch genau diese Charakteristik wird perfekt durch die stürmische und verrückte Melody ausgeglichen. Das Aufeinandertreffen der Beiden ist schon meist recht kurios und besitzt stets einen fast kindlich - naiven Witz. Melody ist das absolute Gegenteil von Joel, doch im Laufe der Zeit ergänzen die Beiden sich so toll, dass ich jeden gemeinsamen Dialog sehr genossen habe. Die Entwicklung dieser Freundschaft stellt in der Gesamthandlung auch eine wichtige Rolle dar, die es vor allem erst möglich macht in das wirklich tolle Ende zu münden. Auch die Professoren, allen voran Professor Fitch sind perfekt in Szene gesetzt. Ein gemütlicher, kluger Mann, der stets ein wenig zerstreut wirkt und sich seiner eigenen Stärke nur wenig bewusst wird. Er liebt sein Lehrerdasein und ist gewillt den Problemschülern so gut es geht zur Seite zu stehen. Fast schon väterlich kümmert er sich um Melody und Joel. FAZIT Für zeitweilige magische Unterhaltungen ist „Der Rithmatist“ von Brandon Sanderson absolut das Richtige. Eine ansprechende Grundidee verflochten mit viel Spannung und einem sehr interessanten Schauplatz machen diese Geschichte zu etwas Besonderem. Kleinere Mängel und fehlende Hintergrundinformationen störten ab einem gewissen Punkt kaum noch. Die sehr gelungenen Charaktere fügten sich passgenau ins Bild ein und trugen mich mit viel Spaß durch die Geschehnisse. Auch das Ende habe ich sehr genossen, wenngleich die Hoffnung nach mehr wach wurde.

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