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Rezension zu
Totenhaus

Schnörkellos und direkt!

Von: Elke Heid-Paulus
26.08.2015

Bernhard Aichner, österreichischer Autor der Blum-Trilogie, hat umfassend für seine Reihe um die Bestatterin Brünhilde, genannt „Blum“ recherchiert und im Vorfeld des ersten Bandes „Totenfrau“ über einen längeren Zeitraum in einem Bestattungsinstitut gearbeitet. Neben der spannenden Geschichte ist mit Sicherheit auch die Authentizität der Schilderungen des Bestatteralltags für den großen Erfolg dieses Thrillers verantwortlich, dessen Verfilmung in Vorbereitung ist. Nun ist der zweite Band der Reihe erschienen. „Totenhaus“ setzt da ein, wo „Totenfrau“ endet: Brünhilde Blum, Bestatterin, Mutter zweier Kinder, verheiratet, glücklich. Aber von heute auf morgen ändert sich alles, denn ihr Mann wird vor ihren Augen überfahren und stirbt. Der Täter flüchtet, und Blum schwört Rache… Zwei Jahre später verläuft ihr Leben wieder in ruhigen Bahnen. Bis zu dem Tag, an dem anlässlich einer Exhumierung auf dem Innsbrucker Friedhof ein Sarg geöffnet wird. Dessen Inhalt wirft Fragen auf, finden sich darin doch zwei Schädel und vier Beinknochen. Es stellt sich nun die Frage danach, wer Zugang zu dem Sarg hatte, und so geraten zwangsläufig die Mitarbeiter des Bestattungsinstituts in den Fokus der Ermittlungen. Natürlich ist Blum dafür verantwortlich, die die zusätzlichen Leichenteile auf diesem Wege entsorgt hatte. Aber sie hat momentan andere Probleme, ist sie doch auf der Suche nach ihrer verschollenen Zwillingsschwester, die wie sie als Kleinkind in einer Pflegefamilie untergebracht wurde. Doch es stellt sich heraus, dass das Wühlen in der Vergangenheit Gefahren mit sich bringt und ungeahnte Folgen hat. Aichners Stil ist kurz und knackig, die Sprache schnörkellos und direkt. Wie bereits der Vorgänger zeichnet sich „Totenhaus“ durch ein immens hohes Tempo aus, das den Leser förmlich durch die Seiten fliegen lässt. Der Bezug zur Vergangenheit der Protagonistin füllt wieder einige weiße Stellen in deren Charakteristik, macht sie aber mir nicht unbedingt sympathischer. Im Übrigen scheint das gesamte Personal dieses Thrillers aus mehr oder weniger heftigen Psychopathen zu bestehen, die allesamt abseits gesellschaftlicher Normen und Wertesystemen agieren. Man beobachtet deren Verhalten, entwickelt aber wenig bis keine Sympathie für die Personen. Das offene Ende macht auf jeden Fall neugierig auf den Abschlussband der Trilogie – wir dürfen gespannt sein!

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