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Rezension zu
Die Brücke

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Jeder Leser, der aktuelle Themen in einer möglichen zukünftigen Betrachtung mag und sich nicht an Metaphern stört, ist hier gut aufgehoben

Von: BÜCHERLESER
01.09.2015

Der Debütroman “Die Brücke” von Monica Byrne ist ein schwieriges Buch, das in eine ganz andere Richtung geht, als ich erwartet habe. Ich habe mit einem spannenden Science-Fiction Roman gerechnet und zwei sozialkritisch anmutende fiktive Biographien bekommen, bei denen es eher um die Bewältigung ihrer Vergangenheit und die Findung des eigenen Ichs geht. Das war zwar nicht weniger aber auf eine andere Art spannend. Ich habe meine Probleme mit “Die Brücke” gehabt, vor allem mit dem Schreibstil von Monica Byrne. Die Autorin nutzt zwar eine sehr einfache Sprache, liebt aber Metaphern und setzt nicht wenige davon ein. Nur wer sich bis zum Ende durchkämpft, erkennt schlussendlich den ganzen Sinn der Metaphern und das Große ganze. Mir viel es sehr schwer, “Die Brücke” bis zu Ende zu lesen. Neben den Metaphern muss der Leser auch mit oft ungenauen oder unklaren Beschreibungen der Leben von Mariama und Meena leben. Ungewohnt und auch schwierig fand ich den Einstieg, den Monica Byrne für ihr Buch gewählt hat. Der Leser ist gleich mittendrin, unbekannte Begriffe werden nicht -auch nicht in einem Glossar- erklärt. Einiges konnte ich googeln, aber das hat dann doch meinen Lesefluss arg gestört. Dennoch gelingt Monica Byrne eines ganz gut: Sie hat mich zum Nachdenken angeregt. Viel interessanter als die Hauptstory hat sie nämlich die gesellschaftliche Situation im Indien und Afrika der Zukunft umrissen: Terrorismus, (il-/legale) Sklaverei, Standesunterschiede, Probleme der Energieversorgung, Ausbeutung und die Macht des Stärkeren. Themen die uns bereits seit Jahrzehnten begleiten und auch aktuell begleiten, Themen die vielleicht wie in “Die Brücke” noch viel schlimmer werden, wenn wir unser Verhalten nicht überdenken. Aufgrund meiner Erwartungen und den doch großen negativen Aspekten von “Die Brücke” kann ich nur eine beschränkte Leseempfehlung aussprechen. Aber jeder Leser, der aktuelle Themen in einer möglichen zukünftigen Betrachtung mag und sich nicht an Metaphern stört, ist hier gut aufgehoben und wird seinen Spaß an dem Debütroman von Monica Byrne haben.

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